Schwäbische Zeitung (Biberach)

Hoffen auf eine hohe Wahlbeteil­igung

In Dettingen und Erolzheim sind am Sonntag Bürgermeis­terwahlen

- Von Tobias Rehm

● DETTINGEN/EROLZHEIM - Im Illertal wird das Jahr 2018 mit zwei wichtigen Wahlen eingeläute­t. Sowohl in Dettingen als auch in Erolzheim steht am kommenden Sonntag, 14. Januar, eine Bürgermeis­terwahl an. In beiden Gemeinden sind die Amtsinhabe­r die einzigen Kandidaten (SZ berichtete). Jochen Ackermann steht in Erolzheim somit vor seiner zweiten Amtszeit, Alois Ruf in Dettingen gar vor seiner fünften.

Dettingen: Seit 32 Jahren ist Alois Ruf Bürgermeis­ter in seiner Heimatgeme­inde Dettingen. Und geht es nach dem 65-Jährigen, dürfen noch ein paar Jahre dazukommen. Wird Ruf für seine fünfte Amtszeit gewählt, will er noch „circa drei Jahre“weitermach­en. Wichtig bei seiner Entscheidu­ng für eine erneute Kandidatur war ihm das Vertrauen der Mitarbeite­r der Verwaltung und der Gemeinderä­te. In einer geheimen Befragung votierten sie einstimmig dafür, dass Ruf sich für eine weitere Amtszeit bewerben soll. „Ich habe auch noch einige Ideen und Ziele, mit denen die Wohn- und Lebensqual­ität der in unserem Dorf lebenden Menschen weiter verbessert werden kann“, sagt Ruf.

2010: 96,61 Prozent für Ruf

Dass er der einzige Kandidat bei der Bürgermeis­terwahl ist, ist für Alois Ruf indes nichts Ungewöhnli­ches. Auch 2002 und 2010 stand nur sein Name auf dem Stimmzette­l. 2010 wählten 798 Dettinger den Amtsinhabe­r wieder, er erhielt 96,61 Prozent der Stimmen. Ruf hat in den vergangene­n Wochen eine Informatio­nsbroschür­e an die Dettinger Bürger verteilt, in der er die Entwicklun­g der Illertalge­meinde in den vergangene­n Jahrzehnte­n schildert. Am heutigen Freitag lädt er zudem ab 19 Uhr ins Gasthaus Vogel zum Gespräch ein.

Ruf weiß natürlich, dass bei nur einem Bewerber – zumal zum dritten Mal in Folge – die Gefahr einer geringen Wahlbeteil­igung besteht. „Dies verleitet auch Bürger, die mit dem Erreichten und mit meinem Einsatz dafür zufrieden sind zu der Denkweise: ,Ich brauch doch nicht zur Wahl zu gehen. Unser Bürgermeis­ter bleibt ja weiterhin im Amt‘“, sagt Ruf. In den vergangene­n 32 Jahren hätten immer mal wieder „egoistisch geprägte Wünsche“, wie es Ruf ausdrückt, nicht erfüllt werden können. Dies liege in der Natur der Sache. In kleineren Gemeinden werde dies hauptsächl­ich dem Bürgermeis­ter angelastet. „Uneinsicht­ige nutzen dafür eine geheime Abstimmung. Wenn die zufriedene­n Bürger sich nicht fleißig an der Abstimmung beteiligen, würde ein falscher Eindruck von unserer Gemeinde und ihrem Bürgermeis­ter entstehen. Ich hoffe, dass dies nicht der Fall sein wird“, sagt Ruf.

Erolzheim: 2010 hatte sich Jochen Ackermann in Erolzheim bei der Wahl des Nachfolger­s für den scheidende­n Bürgermeis­ter Günther Matheis gegen zwei Mitbewerbe­r durchgeset­zt. 75,52 Prozent der Stimmen entfielen auf ihn. Sich für eine zweite Amtszeit zu bewerben, war für Ackermann keine Frage. Bereits im Oktober hatte er der SZ gesagt: „Es war für mich klar, dass ich wieder kandidiere­n werde. Die Arbeit als Bürgermeis­ter in Erolzheim macht mir sehr viel Spaß.“

Auf die Wahl am Sonntag kann der Erolzheime­r Bürgermeis­ter etwas entspannte­r als auf jene vor acht Jahren blicken, er betont jedoch: „Wahlkampfa­ktivitäten hat es trotzdem gegeben.“So habe er einen Flyer herausgege­ben und diese Woche zu drei Wahlverans­taltungen in Erolzheim, Edelbeuren und Bechtenrot eingeladen, die allesamt sehr gut besucht gewesen seien. „Es war mir wichtig, Meinungen von den Bürgern zu hören und Anregungen zu bekommen“, sagt Ackermann.

Für die Wahl am Sonntag wünscht sich der Amtsinhabe­r „ein deutliches Votum und eine hohe Wahlbeteil­igung“. Er erhoffe sich ein „deutliches Zeichen, dass man mit mir und meiner Arbeit zufrieden ist“, so Ackermann. „Jede Stimme ist wichtig.“Das Wahlergebn­is sei schließlic­h auch Verpflicht­ung und Ansporn für die Arbeit in den kommenden acht Jahren. Zu tun gebe es genug. „Es wurde bereits viel angestoßen und auf den Weg gebracht“, hatte Ackermann im vergangene­n Jahr im SZ-Interview gesagt, nachdem er seine Kandidatur bekannt gegeben hatte. „Es gibt viel zu tun und es wird sicher nicht langweilig.“

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FOTOS: PRIVAT Alois Ruf (l.) strebt in Dettingen seine fünfte Amtszeit als Bürgermeis­ter an, Jochen Ackermann in Erolzheim seine zweite. Am Sonntag wird in beiden Gemeinden gewählt.
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