Schwäbische Zeitung (Biberach)
Schüler erhalten Sozialkompetenztraining
Mabel Engler leitet das Projekt an der Grundschule Attenweiler
ATTENWEILER - Die vierte Klasse der Grundschule Attenweiler nimmt seit einigen Wochen an einem Sozialkompetenztraining teil. Das Projekt wird vom Kommunalen Präventionsprojekt des Landkreises Biberach (KOMM) gesponsert und von der Theaterpädagogin Mabel Engler geleitet. Das Projekt soll vor allem personale und soziale Kompetenz vermitteln und so das Miteinander der Klasse stärken.
Zum sechsten Mal ist Mabel Engler bereits zu Gast in der Grundschule Attenweiler. Sie und die Kinder haben in dieser Zeit eine Beziehung zueinander aufgebaut, die deutlich zu spüren ist. Freudig betreten die Schüler der vierten Klasse das Klassenzimmer und setzen sich alle in einen Sitzkreis. Nacheinander stellt sich jeder vor und beschreibt mittels einer Skala von eins bis zehn, wie es ihm geht.
Körpersprache im Fokus
Danach folgen Aufwärmübungen, bei denen die Schüler immer in andere Rollen schlüpfen. „Hier geht es um die Körpersprache. Ich schlage den Kindern etwas vor und nehme dann auf, was von ihnen kommt“, erklärt Mabel Engler. Die Kinder lassen ihrer Fantasie freien Lauf.
In dieser Doppelstunde sollen die Kinder beispielsweise von lustigen Erlebnissen erzählen. Eines dieser Erlebnisse wird dann für den jeweiligen Erzähler von seinen Mitschülern vorgespielt. „Wir präsentieren die Geschichte als Geschenk für dich“, sagt Mabel Engler zu dem Jungen, dessen Erlebnis vorgespielt wird. Ein Geschenk ist es für den Jungen deshalb, weil er den Spaß noch einmal miterleben kann. Wie die zwei Doppelstunden ablaufen ist jedes Mal anders, dennoch können sich die Kinder noch an alles erinnern, was sie mit ihrer Leiterin in den vergangenen Stunden gemacht haben. „Je nach Klasse passe ich meine Übungen an“, erklärt Mabel Engler.
Zum Schluss versammeln sich alle wieder in ihrer Anfangsposition, dem Sitzkreis, und sollen wieder von eins bis zehn ausdrücken, wie ihre momentane Laune ist. Dem Beobachter fällt auf, dass diese bei fast allen besser ist als zu Beginn. Ein paar der Kinder sind traurig, dass es schon vorbei ist und freuen sich bereits auf das nächste Mal, wenn Mabel Engler wieder zu Besuch bei ihnen ist.
Im Vordergrund des Ganzen steht die Langzeitwirkung, weshalb in der Doppelstunde immer ein Lehrer oder Schulsozialarbeiter mit dabei ist. Dieser könne dann teilweise einzelne Übungen übernehmen, so Mabel Engler. Auch Petra Ege, die Klassenlehrerin der vierten Klasse, greift auf das Erlernte zurück. Sie merkt, dass sich die Kinder verändern. „Man spürt, dass sie lockerer werden und mehr aus sich herauskommen.“Der Schulleiter, Karl-Josef Strohm hält das Programm für sehr wichtig. „Schulen sollten in diesem Bereich mehr Augenmerk darauf legen.“Für ihn steht fest, dass, sofern das Programm weiterhin unterstützt wird, es das Projekt auch in den kommenden Jahren geben wird. Allerdings nicht für die vierte Klasse, sondern für die zweite oder dritte Klasse.
Eltern eingeladen
Zwei Mal wird Mabel Engler noch zu Gast an der Schule sein. Für ihren letzten Besuch ist etwas ganz Besonderes geplant: „Die Kinder präsentieren bei einer Werkstattshow, was sie beim Sozialkompetenztraining gelernt haben.“Zu dieser Veranstaltung sind alle interessierten Eltern und auch Lehrer eingeladen.