Schwäbische Zeitung (Biberach)
Was glaubst denn du?
Wanderausstellung im Biberacher Rathaus befasst sich Christen und dem Islam
BIBERACH (sz) - Die Ausstellung „Was glaubst denn du?“im Biberacher Rathaus ist diese Woche eröffnet worden. Die Ausstellung zum Thema Christentum und Islam ist für Klassen der Schulstufen drei bis sechs, also Acht-bis Zwölfjährige, geeignet. Vertreter der Stadt, der Kirchen, des Moscheevereins und der Schulen haben an der Vernissage teilgenommen.
Schuldekan Michael Pfeiffer freut es, dass sich bereits vor Ausstellungseröffnung vier Schulklassen über Christentum und Islam informiert haben. Die Schülerinnen und Schüler konnten dabei lernen, was im Koran oder der Bibel steht. Sie bemerkten, dass es keinen Unterschied zwischen den Religionen gibt, wenn es um Gefühle wie Mut, Angst, Freude oder Hoffnung geht. Religion muss zur Verständigung und Achtung der Würde eines jeden Menschen beitragen, betonte der Schuldekan.
Es ist möglich, dass sich die Schülerinnen und Schüler zunächst in Kleingruppen die Ausstellung ansehen, um dann allen eine Station vorzustellen oder über ein Thema zu informieren. Hierbei wird es im speziellen Fall wichtig sein, auch mit muslimischen Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen. Die sollen Fragen an die christlichen Schülerinnen und Schüler stellen. Umgekehrt soll dies genauso geschehen. Auch Schülerinnen und Schüler, die keiner Religion oder Konfession angehören, können sich hier informieren.
Für die Stadt Biberach bedankte sich Kulturdezernent Dr. Jörg Riedlbauer bei der Evangelischen Landeskirche, die die Wanderausstellung zur Verfügung stellt. Für ihn ist diese Ausstellung längst überfällig. Pfarrer Kaspar Baumgärtner und Dekan Hellger Koepff betonten, dass die Fragestellung der Ausstellung „Was glaubst denn du?“hilfreich dafür sei, sich seines eigenen Glaubens und der Folgen daraus bewusst zu werden. Da der Vorsitzende des Moscheevereins, Bülent Kasap, auf einer Dienstreise war, überbrachte Imam Yaylali mit zwei weiteren Vertretern Grüße. Der geschäftsführende Schulleiter der Biberacher Schulen, Robert Barthold, erinnerte in seinem Grußwort an die Entwicklung zwischen Katholiken und Protestanten in Biberach. Er ermutigte dazu, einen Weg des Miteinanders auch zwischen Christen und Muslimen zu finden. Dies sei im Blick auf die muslimischen Schülerinnen und Schüler wichtig.
Die Ausstellung, die auch Eltern mit Kindern oder Großeltern mit Enkeln offensteht, ist noch bis zum 15. Februar im Rathaus zugänglich. Die Öffnungszeiten sind: Montag bis Freitag 8 bis 12.30 Uhr, plus Mittwoch, 14 bis 18 Uhr.