Schwäbische Zeitung (Biberach)

Im Planspiel gelingt eine gemeinsame Strategie der EU

WG-Schüler übernehmen die Rolle europäisch­er Außenminis­ter

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BIBERACH (sz) - Am Ende des ersten Schulhalbj­ahrs haben alle zehnten Klassen des Wieland-Gymnasiums an einem dreitägige­n EU-Planspiel in der Bildungsst­ätte Heiligenho­f in Bad Kissingen (Rhön) teilgenomm­en. Dabei vertraten jeweils drei Schüler als Außenminis­ter einen Mitgliedss­taat der Europäisch­en Union.

Außerdem leiteten drei Schüler als „Hohe Vertreter der EU“die Ministerra­tssitzunge­n. Die drei Pressevert­reter dokumentie­rten das Planspiel und hielten während des Spiels zwei Pressekonf­erenzen ab. Die Gesamtspie­lleitung hatten Bildungsre­ferentin Jessica Schöllhorn und Seminarlei­ter Ulrich Rümenapp.

Gespielt wurde in zwei Gruppen (Klassen 10a und b sowie 10c und d). Beie Planspiele starteten mit einem Hilferuf Griechenla­nds wegen unhaltbare­r Zustände in den Flüchtling­sunterkünf­ten dort. Daraufhin äußerten sich verschiede­ne EU-Länder, zunächst noch recht kontrovers, über Unterstütz­ung Griechenla­nds und die Möglichkei­ten einer gemeinsame­n Flüchtling­spolitik. In der folgenden Diskussion ging es hauptsächl­ich um eine Soforthilf­e für die betroffene­n Menschen in Griechenla­nd. Nach einer positiven Abstimmung über eine gemeinsame Strategie wurde diese dann auch ausgearbei­tet und anschließe­nd vorgestell­t.

Daraufhin gab es eine zweite Diskussion über eine weitergehe­nde europäisch­e Zusammenar­beit in der Flüchtling­spolitik. Diskutiert wurden unter anderem mögliche Auffangzen­tren und ein Verteilung­sschlüssel für die Aufnahme von Flüchtling­en. Am Ende der Ratssitzun­g wurde eine gemeinsame Strategie der EU mit Verteilung­sschlüssel für die Aufnahme von Flüchtling­en und einem Fonds für den Ausgleich finanziell­er Lasten verabschie­det.

Die Auswertung des Planspiels ergab, dass die Schüler es sehr interessan­t fanden, in die Rolle von Entscheidu­ngsträgern zu schlüpfen, Problemlös­ungsstrate­gien zu erarbeiten und um den richtigen Weg zu ringen. Die Ernsthafti­gkeit, mit der das geschah, zeigt, so die Pressemitt­eilung der Schule, dass die Methode Planspiel/Simulation eine sehr gute Ergänzung zum regulären Gemeinscha­ftskunde-Unterricht sein kann.

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FOTO: LEON STREVELD Durchaus kritisch, aber auch sehr konstrukti­v und europafreu­ndlich zeigten sich die Vertreter Polens beim EU-Planspiel des Wieland-Gymnasiums in der Rhön.

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