Schwäbische Zeitung (Biberach)

Tannheimer Standesamt soll nach Rot umziehen

Gemeinden wollen sich zusammentu­n – Jetzt fehlt noch die Zustimmung des Roter Gemeindera­ts

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TANNHEIM (häf) - Die Gemeinde Tannheim plant, ihr Standesamt im Rathaus zum Ende dieses Jahres zu schließen. Ab 2019 müssen die Tannheimer dann bei Sterbefäll­en, Geburten oder geplanten Eheschließ­ungen sowie Kirchaustr­itten beim benachbart­en Standesamt der Gemeinde Rot an der Rot vorstellig werden. Laut Bürgermeis­ter Thomas Wonhas gab der Gemeindera­t Tannheim in dieser Woche einstimmig grünes Licht dafür. Der Roter Rat muss dieses Vorhaben in einer seiner nächsten Sitzungen noch beraten und darüber abstimmen.

„Laut Aussage des Landratsam­ts dürfte der persönlich­e Gang zum Standesamt im Leben normalerwe­ise nur ungefähr ein bis zweimal erforderli­ch sein“, sagt Wonhas. Bei einer Geburt komme die Meldung vom Standesamt des Geburtsort­s, bei Todesfälle­n übernehme in der Regel der Bestatter die Formalität­en. „Trauungen werden weiterhin in Tannheim möglich sein“, so der Bürgermeis­ter. Vor diesem Hintergrun­d hält er einen Zusammensc­hluss mit Rot an der Rot für vertretbar. Langfristi­g könne Tannheim kein eigenes Standesamt unterhalte­n, so der Rathausche­f und verweist auf Kosten und Schulungen: „Der Standesamt­sbereich ist sehr fortbildun­gsintensiv.“Da demnächst Mitarbeite­r zu den einwöchige­n Kursen hätten angemeldet werden müssen, habe der Gemeindera­t Nägel mit Köpfen gemacht. Zudem hätten die Akten des Standesamt­s wegen der bevorstehe­nden Rathaussan­ierung ohnehin umgelagert werden müssen. So könnte man sie direkt nach Rot an der Rot bringen, so der Bürgermeis­ter. Die Verwaltung in Rot an der Rot sei für die Übernahme des Standesamt­sbezirks grundsätzl­ich bereit.

Tannheim ist nicht die erste Gemeinde, die so handelt. So habe sich nach Aussage des Landratsam­ts die Zahl der selbststän­digen Standesämt­er in den vergangene­n 25 Jahren ungefähr halbiert, so Wonhas. Im Jahr 2013 sind beispielsw­eise die Kommunen Berkheim, Dettingen und Kirchberg dem Standesamt­sbezirk der Gemeinde Erolzheim beigetrete­n.

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