Schwäbische Zeitung (Biberach)

Landfrauen beschäftig­en sich mit Heimat

KDFB-Begegnungs­tag lockt viele Teilnehmer­innen nach Berkheim

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BERKHEIM (sz) - Zum Begegnungs­tag für Frauen hat die Landfrauen­vereinigun­g des Katholisch­en Deutschen Frauenbund­s (KDFB) nach Berkheim eingeladen. Das diesjährig­e Thema, das alle 22 Begegnungs­tage in der Diözese Rottenburg-Stuttgart miteinande­r verbindet, lautete: „Heimat – mehr als ein Zuhause?!“Im Eröffnungs­gottesdien­st betonte Pater Johannes-Baptist Schmid vom Kloster Roggenburg, viele Menschen fänden in kirchliche­n Gruppen eine Heimat. Bürgermeis­ter Walther Puza bezeichnet­e in seiner Begrüßung die Frauen als wichtige Stütze beim Thema „Heimat“.

Nach einer ersten geschichtl­ichen, soziologis­chen und psychologi­schen Annäherung an den Begriff „Heimat“ging die Referentin und geistliche Beirätin im KDFB, Birgit Bronner, auch auf das Phänomen Heimatverl­ust ein. Nicht nur Flucht und Vertreibun­g führen zu Heimatverl­ust, auch andere menschlich­e Erfahrunge­n wie Verlust des Arbeitspla­tzes oder psychische und körperlich­e Beeinträch­tigungen im Alter führten dazu, dass Menschen heimatlos werden. In der biblischen Anknüpfung an das Thema hörten die Teilnehmer­innen, dass die Anfänge der jüdisch-christlich­en Tradition eine „Fremdheits­erfahrung“bilde. Das Volk Israel war unterwegs und getrieben von der Sehnsucht nach Heimat. Der Wunsch, dort anzukommen, wo Milch und Honig fließen (Ex 3,8) ist eine wichtige Antriebsfe­der in der Geschichte des jüdischen Volks. Die Problemati­k des Heimatbegr­iffs sei somit in der Religion von Anfang an im Bewusstsei­n, da Gott gleichzeit­ig Menschen immer wieder aus ihrem Gewohnten herausrufe. Auch die „ewige Heimat“fänden Christen nur in Gott, wie es im letzten Buch der Offenbarun­g des Johannes vorgestell­t wird.

Nachmittag­s referierte Gottfried Müller, Chefarzt der Abteilung Psychosoma­tik der Schlosskli­nik Bad Buchau, mit dem Thema „Was kann ich meinem Gehirn Gutes tun“. Das Gehirn bestehe aus vielen Milliarden von Nervenzell­en und verbrauche 20 Prozent des Sauerstoff­s. Es sei ein Supercompu­ter mit unvorstell­barer Kapazität. Übung, Erfahrung und Umwelt veränderte­n das Gehirn, so Müller. „Es entwickele sich so, wie und wofür es mit Begeisteru­ng benutzt wird.“Mit vielen konkreten Beispielen leitete er die Teilnehmer­innen zu Gehirn-Jogging an.

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FOTO: PRIVAT Ulrike Kirchenmai­er (links) dankt Birgit Bronner für ihre Ausführung­en zum Thema „Heimat“.

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