Schwäbische Zeitung (Biberach)
Artenschutzprüfung wird teuer
ATTENWEILER (asp) - Auf die Gemeinde Attenweiler kommen bei der Erschließung der geplanten Baugebiete „Häldele III“und „Unterer Weiher II“voraussichtlich deutliche Mehrkosten zu. Das hat Bürgermeisterin Monika Brobeil im Gemeinderat bekannt gegeben. Der Grund dafür sind umfassende Artenschutzprüfungen, die die Gemeinde in beiden Baugebieten in Auftrag geben muss. Im Häldele soll ein Planungsbüro das Gebiet unter anderem auf Vorkommnisse von Zauneidechsen, Neuntötern und Spechten untersuchen, Kostenpunkt nach dem bisherigen Angebot der Firma Sieber aus Lindau bis zu 12 000 Euro. Im Unteren Weiher soll das Gebiet unter anderem auf Feldlerchen, Spechte und Haselmäuse untersucht werden, Kostenpunkt bis zu 10 300 Euro. Für die Artenschutzprüfung und die Kartierung der Tiere seien bis zu fünf Begehungen der Gebiete notwendig. Daran ändere auch die Tatsache nichts, dass die Erschließung im vereinfachten Verfahren nach Artikel 13b erfolgt. „Das bedeutet nur, dass die Suche nach Ausgleichsfällen wegfällt“, erklärte Brobeil im Rat. Die Bürgermeisterin mahnte dazu, rasch zu entscheiden, denn die Prüfung sollte bereits im Frühjahr beginnen. „Wir haben ein Problem: Wenn wir jetzt nicht damit beginnen, verlieren wir wieder ein Jahr“, sagte sie.
Die Räte zeigten sich wenig überzeugt vom Sinn der Prüfung, vor allem, weil sie vermuteten, dass die untersuchten Tierarten gar nicht in den Gebieten vorkommen. Karl Fischbach sagte: „Ich habe ja nichts gegen Tierschutz, aber mit so etwas macht man unsere Wirtschaft noch kaputt.“Und er fügte hinzu: „Über Frankreich lacht die Sonne, über Deutschland die ganze Welt.“Bürgermeisterin Brobeil reagierte diplomatisch und verwies auf die Vorschriften. Martin Schall forderte, die Kosten für die Prüfungen auf die Grundstückspreise umzulegen. Am Ende war der Tenor im Rat, dass der Gemeinde keine andere Wahl bleibe. So stimmten die Räte einstimmig für das Angebot der Firma Sieber.