Schwäbische Zeitung (Biberach)
In Maselheim entsteht ein neues Baugebiet
Läuft alles glatt, kann im nächsten Jahr die Erschließung erfolgen
MASELHEIM- Die Nachfrage nach Bauplätzen ist groß in Maselheim, deshalb will die Gemeinde nun ein neues Baugebiet ausweisen. Im Südosten Richtung Wennedach soll das Gebiet „Langes Gewand“mit vier Hektar Bauland in den ersten zwei Abschnitten entstehen. In der Gemeinderatssitzung wurde der Vorentwurf vorgestellt.
„Dass wir ein neues Baugebiet brauchen, ist unstrittig“, sagte Bürgermeister Elmar Braun mit Blick auf die langen Wartelisten. Das Gebiet „Langes Gewand“befindet sich südlich des Lerchenwegs, im Osten begrenzt durch die Kreisstraße Richtung Wennedach, im Westen durch den Gemeindeverbindungsweg. Die circa vier Hektar teilen sich auf in zwei ungefähr gleich große Abschnitte, einen ersten Abschnitt im Westen und einen zweiten im Osten.
Zufahrt über Lerchenweg
Ingenieur Günther Schmid vom Büro RSI erläuterte dem Gemeinderat den Planvorentwurf. Der Zuschnitt der einzelnen Bauplätze steht noch nicht fest, aber der Verlauf der Erschließungsstraßen. Zum Baugebiet gelangt man über den Lerchenweg, von ihm führen zwei Straßen ins „Lange Gewand“. Sämtliche Straßen im Baugebiet sind als Ringstraßen angelegt. Um landwirtschaftlichen Verkehr herauszuhalten, soll der Gemeindeverbindungsweg im Süden schmaler gemacht werden. Landwirtschaftliche Fahrzeug sollen dadurch gezwungen werden, einen Weg unterhalb des Baugebiets zu benutzen.
An der Nordwestgrenze des ersten Bauabschnitts wird ein 15 Meter breiter Grünstreifen angelegt. Hintergrund sind die Bodenverhältnisse. Dort wurde einst der Weg mit Material verfüllt, das als Altlast eingestuft wird. „Es ist nicht so schlimm, wie es sich anhört“, sagte Bürgermeister Elmar Braun. Bei einer Bodenuntersuchung habe ein Wert gering über dem Grenzwert gelegen, berichtete er. Die Grenzwerte seien sehr sensibel definiert, fügte Schmid hinzu. Er schlug vor, den Grünstreifen als Blumenwiese oder auch als Allee zu gestalten.
Das Oberflächenwasser aus dem Baugebiet wird in einem Becken nördlich der Kreisstraße gesammelt und gedrosselt in die Dürnach geleitet. Ob an der Kreisstraße ein Lärmschutzwall gebaut wird, ist noch nicht entschieden.
Der Gemeinderat hat der Plankonzeption zugestimmt und bei einer Gegenstimme die Verwaltung beauftragt, für den ersten Bauabschnitt einen Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren aufzustellen. „Ziel ist es, dass wir vor der Sommerpause einen rechtskräftigen Bebauungsplan haben“, sagte Schmid der SZ. Im Herbst solle ausgeschrieben werden. Wenn es ideal laufe, könnten in der ersten Hälfte 2019 die Erschließungsarbeiten erfolgen. „Bestenfalls ist in der zweiten Jahreshälfte 2019 alles fertig“, berichtete der Ingenieur.
Nach dem ersten und zweiten Bauabschnitt könnte das „Lange Gewand“noch erweitert werden. Vorsorglich werden die Kanäle dafür schon ausgelegt. Die Bauabschnitte drei und vier wären im Westen und Nordwesten möglich. „Aber das ist Zukunftsmusik“, sagte Günther Schmid.