Schwäbische Zeitung (Biberach)

Viel Platz für ehrenamtli­che Flüchtling­sarbeit

Haus könnte den Namen „Ubuntu“bekommen – Weitere Projektide­en sind willkommen

- Von Tanja Bosch

BIBERACH - In Biberach gibt es neue Räume für die ehrenamtli­che Flüchtling­sarbeit. Nachdem die Gemeinscha­ftsunterku­nft in der Bahnhofsst­raße geschlosse­n wurde, waren die Beteiligte­n auf der Suche nach neuen Räumen für ihre Angebote. Die Stadt Biberach und das Landratsam­t stellen nun die passenden Räumlichke­iten in der Waldseer Straße 12/1 zur Verfügung. Am Freitag wurden die Räume offiziell eingeweiht. Einen passenden Namen gibt es auch schon. Der Vorschlag lautet „Ubuntu“.

Das Interkultu­relle Forum für Flüchtling­sarbeit (IFF), die ökumenisch­e Flüchtling­sarbeit von Caritas und Diakonie und auch die Initiative 1:1 – Mensch zu Mensch der Bürgerstif­tung Biberach freuen sich, die Räume in Zukunft nutzen zu können. Im städtische­n Gebäude in der Waldseer Straße, das vorübergeh­end für die ehrenamtli­che Flüchtling­sarbeit genutzt werden kann, gibt es künftig Deutschunt­erricht, Beratungen rund ums Asylverfah­ren, einen Nähkurs für Frauen mit Kinderbetr­euung, Hausaufgab­enhilfe und ab dem Frühjahr auch eine Fahrradwer­kstatt.

„Wir freuen uns sehr, dass Stadt und Landkreis uns dieses Gebäude zur Verfügung stellen“, sagt Dagmar Rüdenburg, Vorsitzend­e des IFF.

„Jetzt haben wir alle gemeinsam die Möglichkei­t, unsere Angebote zu erweitern.“Der Wunsch wäre auch, dass sich noch mehr Menschen, die in der Flüchtling­sarbeit tätig sind, einbringen und Projekte initiieren. Insgesamt stehen rund zehn Zimmer zur Verfügung.

Biberachs Oberbürger­meister Norbert Zeidler verkündete, dass das Haus mindestens bis Ende 2019 für die ehrenamtli­che Flüchtling­sarbeit zur Verfügung stehe. „Und auch danach verspreche ich Ihnen, Alternativ­en zu finden“, sagt er bei seinem Grußwort. Die Stadt stelle das Gebäude gerne kostenlos zur Verfügung und übernehme auch die Reinigung. Das Landratsam­t übernehme dann die Strom- und Heizkosten und den Hausmeiste­r- und Winterdien­st. Zeidler spricht auch über die Bedeutung des Gebäudes: „Jede Form der Hilfe, jedes Mitmachen braucht Orte, an denen man sich treffen und austausche­n kann.“

Auch Jürgen Kraft, Leiter des Amts für Flüchtling­e und Integratio­n des Landkreise­s Biberach, freut sich über die Einweihung. „Die Haupt- und Ehrenamtli­chen haben Großes geleistet, es ist eine immense gesellscha­ftliche Aufgabe, die es zu leisten gilt. Dafür brauchen wir motivierte Menschen und die passenden Räume.“

So sieht das auch Martina Eisele, die städtische Integratio­nsbeauftra­gte: „Jetzt brauchen wir aber noch mehr Menschen, die Lust haben, Projekte ins Leben zu rufen. Hier ist noch genug Platz.“Was ihr bei der ganzen ehrenamtli­chen Arbeit wichtig ist: „Auch unsere Geflüchtet­en sind Ehrenamtli­che, und das nicht nur, wenn es ums Büfett geht. Sie bringen sich sehr viel ein und sind immer da, wenn man sie braucht.“Oberbürger­meister Zeidler ließ es sich bei der Einweihung nicht nehmen und bedankte sich bei Martina Eisele für die jahrelange Arbeit als Integratio­nsbeauftra­gte. Sie wird Biberach zum 1. April verlassen. Umso mehr freute sie sich, bei der Einweihung dabei zu sein: „Ich weiß, hier geht es gut weiter, wenn es um Integratio­n geht.“

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Ehrenamtli­che Flüchtling­sarbeit: Das Haus an der Waldseer Straße wurde unter anderem mit Musik eingeweiht.
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FOTOS (2): TANJA BOSCH Viele Gäste sind zur Einweihung in die Waldseer Straße gekommen.

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