Schwäbische Zeitung (Biberach)
Weitertrinken, immer weitertrinken!
Mark Flekken ist ein braver Junge. Hauptberuflich steht der 24-Jährige, treue Leser dieser satirischen Kolumne wissen das, im Tor des ehedem ruhmreichen Fußballvereins MSV Duisburg. Eigentlich sollte sein gesamtes Streben dem Fangen von Bällen und dem Verhindern von Gegentoren gelten. Doch einer wie Flekken weiß eben, was Mama, Oma, der Teamarzt und alle um seine Gesundheit besorgten Freunde und Verwandten ihm immer wieder eingeschärft haben: 1. Trinken beim Sport nie vergessen! 2. Gesundheit ist das Wichtigste!
Experten raten ja dazu, tagtäglich mehrere Hektoliter Wasser in kleinen Schlucken zu sich zu nehmen. Morgens, mittags, abends – und zwischendurch. Umso lächerlicher war es, dass Leute, denen ihr Wohlergehen gänzlich egal ist, über Flekken gespottet haben. Dies nur, weil der Niederländer während eines Zweitliga-Spiels Prioritäten gesetzt hat: Getrunken hat der Torwart aus seiner stets greifbaren Plastikflasche, einen eintrudelnden Ball ließ er lieber passieren. Ein Gegentor oder trockene Haut, niedriger Blutdruck, Schwindelanfälle, Kopfschmerzen, Verwirrungszustände oder gar eine Ohnmacht? All dies droht jenen, die zu wenig trinken! Flekken musste zur quietschgelben Flasche greifen!
Dass der Keeper nicht nur an sich, sondern auch an andere denkt, bewies er nun: Die ominöse Flasche versteigerte er für die gute Sache, zugunsten der von seinem Arbeitgeber MSV gegründeten Stiftung zebrakids. 1619,02 Euro wurden geboten, Flekken stockte auf: 2000 Euro für bedürftige Kinder. Mama, Oma, Teamarzt – alle lieben Mark! (jos)