Schwäbische Zeitung (Biberach)
HRW stürmt ins Halbfinale
Handball, deutscher Amateurpokal: Laupheim schlägt im Viertelfinale Friedberg mit 29:23
LAUPHEIM - Der Handball-Württembergligist HRW Laupheim hat am Sonntagabend mit einem hochverdienten 29:23 (16:12)-Sieg gegen den klassenhöheren TSV Friedberg den Einzug in das Halbfinale des deutschen Amateurpokals perfekt gemacht. Die Mannschaft von Trainer Klaus Hornung war den bayrischen Gästen in allen Belangen überlegen und lieferte über die gesamte Spieldauer eine konzentrierte und geschlossene Mannschaftsleistung ab. Am 31. März kämpft der HRW nun beim ostwestfälischen Oberligisten TuS Spenge um den Einzug in das Pokalfinale.
„Heute hat wirklich alles zusammengepasst, das war echt oberste Schublade. Jeder hat jedem geholfen und Kenan Durakovic hat gefühlt alles getroffen“, sagte HRW-Trainer Klaus Hornung nach dem Pokalerfolg. Zweifelsohne war Durakovic an diesem Abend der herausragende Mann auf dem Feld. Der Rückraumspieler bestrafte jede Nachlässigkeit der Friedberger Deckung und legte mit zehn Treffern den Grundstein zum Sieg.
Sehr variables Angriffsspiel
Der TSV Friedberg ging mit der Favoritenrolle in die Partie, in der Anfangsphase war jedoch kein Klassenunterschied auszumachen. Stattdessen riss der verletzungsgeschwächte HRW von Beginn an die Spielkontrolle an sich und zwang beim Stand von 7:2 Gäste-Coach Mirko Pesic zu einer ersten Auszeit (10.). Angetrieben von Patrick Müller aus der Rückraummitte, war das Laupheimer Angriffsspiel sehr variabel ausgelegt, gleich fünf verschiedene HRWSchützen trafen ins gegnerische Netz. Nach der Auszeit kamen die Gäste besser ins Spiel, zwischenzeitlich schmolz der Vorsprung auf 7:6 (17.). Doch Hoffnung keimte auf Friedberger Seite nur kurz auf, in der Folgezeit schaltete die Heimmannschaft noch einmal einen Gang höher und erspielte sich zur Halbzeit eine verdiente 16:12-Führung. Der TSV leistete sich im Angriff überraschend viele einfache Ballverluste und offenbarte große Lücken in der Deckung, besonders der zentrale Block in der Abwehr agierte zu passiv. Das HRW-Duo Durakovic/Zvanciuc stieß in dieser Zone immer wieder in die Lücken und kam zur Halbzeit auf zehn Treffer.
Die gegnerischen Ballverluste nahmen nach dem Seitenwechsel zu, dadurch ergaben sich immer wieder Chancen zum Tempogegenstoß. Rechtsaußen Luca Geiß markierte mit einem schönen Dreher seinen fünften Treffer – 20:16 (37.). Während Laupheim das Ligaspiel gegen den TSV Wolfschlugen am Samstagabend verlegen konnte, lag den Friedbergern das Punktspiel gegen HaSpo Bayreuth 20 Stunden zuvor deutlich in den Knochen. Beinahe symptomatisch passte TSV-Aktivposten Fabian Abstreiter ohne Bedrängnis direkt in die Arme von HRW-Kapitän Daniel Amann, der im Gegenstoß nur noch mit einem Foul zu bremsen war (46.). Zudem parierte Torhüter Daniel Krämer einige Male in überragender Manier. Nach dem Treffer zum 27:19 durch Kreisläufer Timothy Anderson war die Partie knapp sieben Minuten vor Spielende endgültig entschieden.
Nach dem 29:23-Endstand analysierte Kapitän Daniel Amann: „Wir hätten niemals mit einem so deutlichen Ergebnis gerechnet, aber bei uns läuft es einfach im Pokal.“Trainer Klaus Hornung formulierte selbstbewusst das nächste Ziel: „Wir wollen natürlich ganz klar nach Hamburg in das Finale. Die Mannschaft hat das spielerische Potenzial, gegen jeden Gegner zu bestehen.“
HRW Laupheim – TSV Friedberg 29:23 (16:12). HRW: Federle, Krämer - Durakovic (10), Anderson (4), Müller (1), Zvanciuc (4), Pancu (2/1), Amann (2), Geiß (5), Zodel (1), Remane.