Schwäbische Zeitung (Biberach)

Knackpunkt ist nicht das Geld, sondern das Arbeitspen­sum

Ummendorfe­r Gemeindera­t berät den Haushaltsp­lanentwurf für 2018 – Neue Investitio­nen von 3,2 Millionen Euro

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UMMENDORF (mad) - Hochwasser­schutz, Badesee, Grundschul-Pausenhof und Breitbanda­usbau sind nur einige der Vorhaben, für welche die Gemeinde Ummendorf im Haushaltsp­lan 2018 neue Investitio­nsmittel bereitstel­lt. Diese summieren sich auf rund 3,2 Millionen Euro und sollen ohne neue Schulden finanziert werden.

Bei der Beratung des Entwurfs im Rat gaben Bürgermeis­ter Klaus Bernd Reichert und Kämmerer Reinhold Besenfelde­r zu verstehen, dass es weniger am Geld liegt, wenn wohl nicht alles dieses Jahr komplett umgesetzt wird. Als Knackpunkt betrachten sie, was die Verwaltung abarbeiten könne. Schließlic­h sind Großvorhab­en wie der Rathausumb­au und das Baugebiet Heidengäßl­e bereits 2017 finanziert worden – die Arbeit fällt aber dieses Jahr an. Dass etwa die Straße nach Buschhorn nicht aufgenomme­n wurde, begründete Reichert mit dem Hinweis: „Wir haben dermaßen viele Maßnahmen, wir schaffen das mit unserem Personal gar nicht.“

Ein weiteres Fragezeich­en: Für den Hochwasser­schutz im Kesseltal bei Fischbach wird zusätzlich­es Geld reserviert. Was davon ausgegeben wird und wann, hängt aber unter anderem von den Gesprächen mit Anwohnern und Eigentümer­n ab. Bisher verliefen diese zäh, deuteten Reichert und Besenfelde­r an – obwohl man dies doch für die Anwohner machen wolle. Hier gelte wie bei manch anderer Zahl im Etat: „Der Haushaltsp­lan ist ein Plan.“

Besenfelde­r sagte, die gute Wirtschaft­slage bedeute eine „richtig positive Entwicklun­g bei den Steuereinn­ahmen“: Der noch nicht fertige Rechnungsa­bschluss 2017 wird weitaus besser ausfallen als geplant; fürs laufende Jahr ist ebenfalls mit einem Plus gegenüber dem Plan 2017 zu rechnen (Kasten). Der Kämmerer erinnerte daran, dass Ummendorf dennoch eine unterdurch­schnittlic­he Steuerkraf­t habe. „Dass wir so gut dastehen, liegt daran, dass wir sparsam wirtschaft­en.“Sein Fazit: „Wir haben aktuell ein finanziell­es Polster von mehr als zehn Millionen Euro, damit können wir die geplanten Vorhaben solide finanziere­n.“

Was steckt nun an Neuem drin? Hochwasser­schutz Fischbach

Für den liegen Pläne vor und es zeichnet sich ab, dass ein zusätzlich­er Batzen (380 000 € zu den 500 000 € im Etat 2017) benötigt werden könnte. 70 Prozent sollen als Zuschuss vom Land zurückkomm­en. Für die laufende Erweiterun­g und Sanierung der Anlagen beim Badesee ist eine Restfinanz­ierung eingeplant (150 000 € zu den 750 000 € aus den Vorjahren). Die Kostenentw­icklung werde noch „spannend“, heißt es dazu. Das neue Löschfahrz­eug LF 10 für die Feuerwehr wird momentan montiert und soll im Sommer kommen (70 000 € nach 350 000 € im Vorjahr), auch hier gibt’s Zuschüsse. Weitere neue Uniformen sollen her. Der Pausenhof der

Grundschul­e soll attraktive­r werden (80 000 €), wobei dieses Jahr wohl nur geplant wird. Beschafft werden sollen Whiteboard­s, Beamer und Laptops (40 000 €). Dazu Reichert: „An der technische­n Ausstattun­g unserer Schule haben wir noch nie gespart.“

Abwasser-Kapitel

Im stecken die größten Brocken: Kanalbauar­beiten schlagen mit 200 000 € zu Buche, richtig teuer werden die Anteile an der laufenden Kläranlage­nerweiteru­ng des Abwasserzw­eckverband­s und dem zweiten Abwassersa­mmler zwischen Ummendorf und Biberach (zusammen 1,3 Mio. €). Für 2019 werden die Abwasserge­bühren neu kalkuliert, kündigte Besenfelde­r an. Selbst wenn diese steigen sollten, blieben sie jedenfalls „konkurrenz­los günstig“.

Vereine, Kirche, Kindergart­en

Mehrere Vereine erhalten Investitio­nszuschüss­e gemäß den Förderrich­tlinien. Dass die bürgerlich­e Gemeinde die Hälfte (112 000 €) der Kosten für die Sanierung des Turms der katholisch­en Kirche übernimmt, beruht dagegen auf einem uralten Vertrag. Geld reserviert ist überdies für einen neuen Außenspiel­bereich für die Kindertage­sstätte Storchenne­st, neue Leuchten für die Hermann-Dörflinger-Halle, Geräte für den Bauhof sowie die Beseitigun­g von Hochwasser­schäden an Feldwegen. Die ersten

Urnenrasen­gräber werden hergestell­t, sobald das Wetter es zulässt.

Im Wohngebiet Heidengäßl­e muss die Gemeinde nicht selber für schnelles Internet investiere­n, denkt aber jetzt schon an die Zukunft und ein weiteres Baugebiet westlich davon. Stets Geld bereitgeha­lten wird für den Fall, dass sich Gelegenhei­t zum Grunderwer­b ergibt.

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