Schwäbische Zeitung (Biberach)
Keine Rücklagen für künftige Generationen
Zum Artikel „Bundesbürger sehen ältere Gesellschaft skeptisch“und zum Kommentar „Flexiblere Regelungen müssen her“(9.3.) hat uns die folgende Zuschrift einer Leserin erreicht: Wenn ein Landwirt sein Auskommen für die Zukunft sichern will, dann muss er für ausreichendes Saatgut und für ausreichenden Nachwuchs in seinem Stall sorgen. Lässt er aber die Vorsorge schleifen, so steht sein Bestand auf wackeligen Füßen. Um beim Beispiel zu bleiben, muss der Bauer aus den alten Kühen noch den letzten Tropfen Milch herausquetschen und neues Saatgut aus der Nachbarschaft sehr teuer zukaufen. Doch die Folgen seines Leichtsinns sind logisch und absehbar.
Will sagen: Ein Staat, der nicht, oder mit völlig untauglichen Mitteln, für genügend Nachwuchs sorgt, handelt sträflich. Wer sich über Jahrzehnte nicht darum kümmert, wenn nur eine halbe Generation nachwächst, „erntet“heute, wie längst voraussehbar, steigendes Rentenalter, wachsende Beiträge und Altersarmut.
Doch, man greift sich wirklich an den Kopf, noch immer finden sich keine Rücklagen (demografische Rendite) für künftige Generationen in den staatlichen Kassen. Fröhlich vervespern wir die Zukunft unserer Kinder und Enkel.
Bärbel Fischer, Leutkirch-Stadt
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