Schwäbische Zeitung (Biberach)
Venedig lockt 60 Besucher pro Tag an
Positive Bilanz des Ausstellungsjahrs 2017 – 2018 wird Berta Hummel thematisiert
OCHSENHAUSEN - Kulturamtsleiter Michael Schmid-Sax hat in der jüngsten Sitzung des Verwaltungs-, Schul- und Kulturausschusses eine positive Bilanz des Ausstellungsjahrs 2017 in der städtischen Galerie im Ochsenhauser Fruchtkasten gezogen. 5300 Besucher kamen zur großen Sommerausstellung, die sich im vergangenen Jahr mit dem Thema „Venedig in der Kunst“beschäftigte. Eine Zahl, mit der sich Schmid-Sax zufrieden zeigte. Zwar lockte die Hesse-Ausstellung im Jahr zuvor 9171 Besucher an, dies sei jedoch ein Ausreißer nach oben gewesen.
Eröffnet wurde das Ausstellungsjahr 2017 mit den Werken von Christopher Lehmpfuhl. 2773 Besucher wurden vom 12. März bis zum 7. Mai verzeichnet. „Weit mehr“als bei anderen Frühjahrsausstellungen, sagte Schmid-Sax. Die große Sommerausstellung „Venedig in der Kunst“dauerte vom 9. Juli bis zum 8. Oktober. Die Besucherzahl von 5300 bezeichnete Schmid-Sax als „sehr erfolgreich“. Bei 90 Öffnungstagen entspreche dies knapp 60 Besuchern pro Tag. „Sehr gut angekommen ist auch das Begleitprogramm“, sagte der Kulturamsleiter, 850 Personen hätten davon Gebrauch gemacht. Vor allem die Filmabende hätten sich großer Beliebtheit erfreut, sodass in die Kapfhalle ausgewichen werden musste. In Summe habe die städtische Galerie im Fruchtkasten im vergangenen Jahr somit 8073 Besucher angezogen.
Auch mit Blick auf die finanzielle Seite zeigte sich Schmid-Sax zufrieden. Rund 53 500 Euro wurden 2017 eingenommen, 18 500 Euro mehr als laut Plan vorgesehen. Dem gegenüber stehen aber auch höhere Ausgaben. Rund 108 000 Euro entsprechen Mehrausgaben von 20 000 Euro. Verrechnet mit dem Überschuss aus 2016 steht unterm Strich ein Minus von 757 Euro. „Fast eine Punktlandung“, sagte Schmid-Sax und verwies darauf, dass es schwer sei, vor allem die Einnahmen zu kalkulieren. Diese seien maßgeblich von der Zahl der Besucher abhängig. Auf der anderen Seite stünden unter anderem mit Transporten und Versicherungen relativ viele Fixkosten.
Das Ausstellungsjahr 2018 wurde vergangenes Wochenende mit der Ausstellung „Jürgen Batscheider – Der Mensch und das Meer“eröffnet. Sie ist noch bis zum 6. Mai zu sehen. Die große Sommerausstellung (8. Juli bis 7. Oktober) steht in diesem Jahr unter dem Motto „Hummel Bertl, zeichne mich“und widmet sich der Künstlerin und Klosterfrau Maria Innocentia Berta Hummel. Die Franziskanerin werde oft auf ihre Hummel-Figuren reduziert, sagte Michael Schmid-Sax. „Wir wollen auch die andere Berta Hummel zeigen.“Ihm gehe es darum, eine neue Seite der Künstlerin zu entdecken, die bislang eher unbekannt sei.
Lob für die Ausführungen gab es von CDU-Gemeinderat Johannes Remmele („Sie haben den Geschmack der Besucher sehr gut getroffen, machen Sie weiter so“), Renate Schlegel (CDU) merkte an, dass das diesjährige Thema „etwas ungewöhnlich“sei. Michael Schmid-Sax erklärte, es sei ihm in der Tat nicht bekannt, dass es eine Ausstellung in dieser Form über Berta Hummel andernorts schon gegeben habe. Der Name sei aber vielen geläufig, gerade bei der älteren Generation. Letztlich sei die Auswahl des Themas aber jedes Jahr „ein Wagnis“.
Erhöhung der Eintrittspreise?
Claudia Leitritz (Freie Wähler) erkundigte sich abschließend noch über die Eintrittpreise, beziehungsweise ob deren Erhöhung in Betracht käme, um mehr Einnahmen zu verzeichnen. Bei der Sommerausstellung liege der Eintritt bei sechs Euro, bei den anderen Ausstellungen bei drei Euro, sagte Schmid-Sax. „Ich glaube das geht in Ordnung, das ist eine angemessene Höhe.“Bürgermeister Andreas Denzel kündigte an, in Erfahrung zu bringen, wann die Preise letztmals erhöht wurden. Frank Gmeinder (SPD) merkte an, dass eine Kinokarte neun Euro koste. „Ein Kinobesuch ist für mich nicht mehr wert als der Besuch einer Ausstellung.“