Schwäbische Zeitung (Biberach)
So sieht eine gut sortierte Hausapotheke aus
Schmerzmittel, Fiebersenker, Heilsalben und Pflaster sind wichtig für die Erste Hilfe vor Ort
BERLIN/BIEBERTAL (dpa) - Welche Medikamente gehören in die Hausapotheke? Die Bundesapothekerkammer hat dazu eine Checkliste erstellt. Sie empfiehlt unter anderem: Mittel gegen Erkältungssymptome, ein Schmerzmittel, einen Fiebersenker, Salben oder Gels gegen Insektenstiche und für Sportverletzungen sowie Mittel gegen Durchfall und Verdauungsbeschwerden.
Wer regelmäßig Medikamente nimmt, muss schauen, dass sich das Schmerzmittel damit verträgt, betont Erika Baum, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). Am besten fragen Patienten ihren Hausarzt, welcher Wirkstoff sich eignet.
Zudem kann jeder überlegen, womit er öfter zu kämpfen hat. Wer häufig Herpesbläschen hat, sollte eine entsprechende Salbe im Haus haben. Wer sich oft Blasen läuft, kauft Blasenpflaster besser auf Vorrat. Allergiker sollten ein Antiallergikum griffbereit haben. Außerdem gehört Verbandsmaterial in die Hausapotheke. Familien haben am besten zusätzlich fiebersenkende Zäpfchen oder einen Saft vorrätig, passend zum Alter und Gewicht des Kindes. Auch Nasenspray oder -tropfen sollten in einer Kinderdosierung vorhanden sein, rät Baum. Ebenfalls hilfreich: In der Hausapotheke eine Wund- und Heilsalbe etwa für kleinere Verletzungen oder einen wunden Po deponieren.
Nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums: weg damit!
Am besten werden Medikamente übrigens kühl, trocken und dunkel aufbewahrt. Bad und Küche sind wegen der schwankenden Luftfeuchtigkeit ungeeignet. Baum empfiehlt die Lagerung im Schlafzimmerschrank oder in der Vorratskammer – „ohne direkte Sonneneinstrahlung“. Ob die Packungen in einem Schuhkarton oder einem Extrakästchen deponiert werden, ist zweitrangig. Kinder dürfen auf jeden Fall keinen Zugang dazu haben.
Wichtig ist außerdem das Haltbarkeitsdatum. Anders als Lebensmittel dürfen Medikamente nach ihrem Ablaufdatum nicht mehr eingenommen werden. Alles, was flüssig ist, darf in der Regel nach Anbruch nur drei bis sechs Monate verwendet werden, bei Augentropfen sind es sogar nur sechs Wochen. Medikamente, die nur vorübergehend verschrieben werden – zum Beispiel Antibiotika –, sollten nach dem Ende der Therapie gleich entsorgt werden. Weniger kritisch ist eine leichte Überschreitung des Ablaufdatums bei unversehrtem Verbandsmaterial, sagt Baum.
Abgelaufene Medikamente dürfen niemals in der Toilette heruntergespült werden. Sonst landen Rückstände im Grundwasser. Auf der Internetseite www.arzneimittelentsorgung.de kann jeder schauen, welche Möglichkeiten der Entsorgung es in seiner Gemeinde gibt.