Schwäbische Zeitung (Biberach)
Vom größten zum schönsten Bürgermeister
Abschied in Betzenweiler: Dietmar Rehm übergibt an Tobias Wäscher
BETZENWEILER (beß) - Mit einem „großen Bahnhof“ist am Samstag in Betzenweiler Bürgermeister Dietmar Rehm nach 16 Amtsjahren verabschiedet und sein Nachfolger Tobias Wäscher vereidigt worden. Wäschers Amtszeit beginnt am 1. April. Gemeinderat Georg Gehweiler, der als stellvertretender Bürgermeister die Funktion eines Zeremonienmeisters hatte, konstatierte hinterher: „Wir hatten den größten Bürgermeister im Landkreis, jetzt haben wir den schönsten.“
Dietmar Rehm habe in 16 Jahren viel bewegt und erreicht, sagte Landrat Heiko Schmid. Zu Beginn seiner Amtszeit habe Betzenweiler 729 Einwohner und 254 Beschäftigte gehabt, heute seien es 740 Einwohner, aber 462 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Statistisch falle auf jeden 15- bis 65-Jährigen ein Arbeitsplatz im Ort, also eine 100-Prozent-Quote: „Das ist schon enorm.“
Als „Sohn der Gemeinde“bezeichnete Schmid Rehms Nachfolger. Als Mitarbeiter des Landratsamts, gerade des Kommunalamts, bringe Tobias Wäscher „eigentlich alles mit, was man als Bürgermeister so braucht: Sie wissen, wie es geht, dazu als waschechter Betzenweiler die Ortskenntnisse und -bedürfnisse sowie als Familienvater die Vision einer nachhaltigen Entwicklung“. Das Thema Digitalisierung werde den bisherigen Breitbandkoordinator auch in Betzenweiler nicht loslassen.
Er habe „wohl einiges richtig gemacht“, kommentierte Dietmar Rehm die große Zahl an Gästen. Rehms Fazit seiner Amtszeit: „Ich habe erreicht, was ich den Wählern zugesagt habe.“Seit 2005 sei Betzenweiler schuldenfrei, obwohl fast zehn Millionen Euro investiert worden seien. Ohne ELR-Mittel, aber mit viel Eigenleistungen der Vereine sei die Mehrzweckhalle gebaut worden. Als künftiger „Pensionär und Hausmann“wolle er jetzt seiner Frau Andrea „etwas zurückgeben“und auch seinen Sohn beruflich unterstützen. Als ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Moos bleibt er aber auch dem Verwaltungsverband vorerst erhalten.
Das Votum der Bürgermeisterwahl sei „wahnsinnig motivierend, sein Bestes zu geben“. sagte Tobias Wäscher. „Ich möchte, dass wir moderne, aufgeschlossene Betzenweiler sind“, bat Wäscher. „Man muss Bewährtes halten und offen für Neues sein.“Zum ersten Mal sei die Haushaltslage angespannt: „Wir müssen uns zurücknehmen.“In den nächsten Jahren gelte es, neue Wege zu beschreiten.