Schwäbische Zeitung (Biberach)
Besserung bei Problemen auf Südbahn
Schemmerhofens Bürgermeister kritisiert die Kommunikation der Bahn.
SCHEMMERHOFEN - Die Probleme auf der Südbahn zwischen Ulm und Biberach haben sich offenbar gebessert. Dennoch sind an manchen Tagen immer noch zu wenige Wagen im Einsatz, um alle Schüler und Pendler mitzunehmen. Das Verkehrsministerium sieht die Probleme bei der Deutschen Bahn Regionalverkehr (DB Regio). Auch Schemmerhofens Bürgermeister Mario Glaser äußert Kritik am Verhalten der Bahn, bis heute wartet die Gemeinde auf ein Antwortschreiben.
Mario Glaser ist die Empörung anzumerken: „Es ist schon bemerkenswert, wie die Bahn selbst mit Anfragen, die ich offiziell als Bürgermeister der Gemeinde stelle, umgeht“, klagt er im Gespräch mit der SZ. Bereits im Januar hatte sich die Gemeinde mit einem Schreiben an die Bahn gewandt. Auf eine Antwort wartet Glaser bis heute und sagt: „Das wirft ein schlechtes Licht auf die Bahn.“
Eine ausführliche Antwort hat Glaser dagegen vom Verkehrsministerium in Stuttgart erhalten. Dort habe man die Beschwerden „sehr ernst genommen“, betont Ministerialdirektor Uwe Lahl. Der Grund für die überfüllten Züge und
Zugausfälle seien vor allem auf die „Probleme bei der fristgemäßen Wartung und Instandhaltung der Fahrzeuge im Bereich der DBWerkstatt in Ulm zurückzuführen“, heißt es in dem Schreiben aus dem Ministerium. Im Rahmen der laufenden Qualitätsgespräche mit der DB Regio Alb-Bodensee (RAB) sollen die Probleme mit den Fahrzeugen und Platzkapazitäten „eingehend erörtert werden“. Als Sofortmaßnahme schlägt auch das Ministerium den Einsatz von Ersatzbussen vor. Inzwischen habe
sich die Situation aber „stabilisiert“.
Zeigten Unterschriften Wirkung?
Diese Erfahrung hat auch Simone Grimm gemacht, deren Sohn regelmäßig von Schemmerberg nach Biberach in die Schule fährt. Dass Schüler am Bahnsteig stehen bleiben, weil die Bahn mit zu wenigen Wagen fährt, das komme „lang nicht mehr so oft vor wie noch zu Beginn des Jahres“, sagt sie. Die Unterschriftenaktion der Eltern und die Reaktionen der Politik hätten offenbar
tatsächlich etwas bewirkt. Dennoch gebe es weiterhin Tage, an denen der Zugverkehr auf der Südbahn nicht optimal läuft und Züge ausfallen oder nicht genug Wagen bereitstehen. Die Eltern stehen deshalb weiterhin im Austausch und wollen Mängel auch zukünftig öffentlich machen.
Bürgermeister Glaser rechnet indes nicht damit, dass dauerhaft eine Verbesserung auf der Bahnstrecke erreicht werden kann. Nicht solange die Engpässe im Fuhrpark der Deutschen Bahn bestehen.