Schwäbische Zeitung (Biberach)
Es läuft noch nicht alles rund
Nicht alle halten sich an die neuen Verkehrsregeln in der Ochsenhauser Innenstadt
OCHSENHAUSEN - In Ochsenhausen haben am 20. März die Bauarbeiten für den neuen Kreisverkehr begonnen. Der Durchgangsverkehr wird um Ochsenhausen herumgeleitet, innerorts rollt der Verkehr über die Bahnhofstraße, die Joseph-GablerStraße und die Schloßstraße. Damit dies einigermaßen reibungslos abläuft, gelten teils andere Regelungen als gewohnt – was zu Beginn zwar noch nicht wirklich funktionierte, sich mittlerweile aber zumindest teilweise einigermaßen eingespielt hat. Und ab kommender Woche ist auf den genannten Straßen noch mehr los: Denn dann ist die Kreuzung, an der der neue Kreisel gebaut wird, erstmals komplett gesperrt.
Es waren mitunter kuriose Szenen, die sich speziell an den ersten Tagen nach Baubeginn in der Bahnhofstraße abspielten. In der Bahnhofstraße darf vom Öchsle-Kreisverkehr bis zur Joseph-Gabler-Straße seit dem 20. März nur noch in eine Richtung gefahren werden, Einfahrtverboten-Schilder wiesen anfangs darauf hin. In weiten Teilen rollte der Verkehr zunächst aber wie gewohnt in beide Richtungen. Die Einbahnstraßenregelung schien längst nicht bei allen angekommen zu sein, der Macht der Gewohnheit folgend wurde weiter beidseitig gefahren. Diejenigen, die sich der neuen Regelung bewusst waren, versuchten, jene Verkehrsteilnehmer, die in die falsche Richtung unterwegs waren, darauf aufmerksam zu machen – mit Gesten, Lichthupe oder Hupe. Doch schien nicht jeder diese Aufregung zu verstehen.
Polizei macht Kontrollen
Dass die Einbahnstraßenregelung auf wenig Akzeptanz stieß, kam auch bei der Stadtverwaltung an. Sie reagierte, stellte zunächst zusätzlich ein großes Umleitungsschild und gegen Ende vergangener Woche eine Absperrung auf, die die Fahrbahn verengt. „Es funktioniert deutlich besser, seit die zusätzliche Beschilderung angebracht ist“, sagt die stellvertretende Hauptamtsleiterin Ulrike Bosch. „Aber es gibt immer noch welche, die es versuchen wollen.“Kontrollen seitens der Stadt hat es bislang nicht gegeben, aus einem einfachen Grund. „Wir dürfen das bei fließendem Verkehr gar nicht“, erklärt Bosch. Dies sei Aufgabe der Polizei. Auf Nachfrage beim Polizeipräsidium in Ulm erklärt eine Polizeisprecherin, dass in der ersten Woche sieben Fahrer angehalten wurden, weil sie in die falsche Richtung unterwegs waren. Sie erwartet nun eine Anzeige. „Die Kollegen des Polizeipostens in Ochsenhausen haben das im Blick, es wird weitere Kontrollen geben“, so die Polizeisprecherin. Die Stadt hat darüber hinaus ihr Display zur Geschwindigkeitsüberwachung in der Bahnhofstraße angebracht, das auch aufzeichnet, wie schnell die Verkehrsteilnehmer unterwegs sind. Nach den Osterferien wird es für ein paar Wochen in der Joseph-Gabler-Straße aufgehängt, die aktuell ebenfalls Einbahnstraße ist.
Die Umleitung des überörtlichen Verkehrs klappt nach Aussage von Ulrike Bosch großteils wie vorgesehen, ganz im Gegensatz zu einer weiteren Verkehrsregel, die in der Ochsenhauser Innenstadt vorübergehend gilt. Von der Bahnhofstraße kommend darf nur nach rechts auf die Schloßstraße abgebogen werden, um den Rückstau möglichst gering zu halten. Der blaue Pfeil scheint von vielen Fahrern aber entweder gar nicht wahrgenommen oder nur als Empfehlung betrachtet zu werden, was insbesondere in der Mittagsund Feierabendzeit zu stockendem Verkehr führt. Ulrike Bosch bestätigt, dass es an dieser Stelle „noch nicht so gut funktioniert“. Man überlege, wie die Situation verbessert werden könne.
Kreuzung komplett gesperrt
Allein schon mit Blick auf den weiteren Baufortschritt am neuen Kreisel würden die Verkehrsteilnehmer gut daran tun, sich an die Regeln zu halten. Denn ab Dienstagnachmittag wird die Kreuzung Biberacher Straße/Ulmer Straße gesperrt sein, derzeit wird der Verkehr noch einspurig an der Baustelle vorbeigeleitet. „Das verschärft die Situation in der Innenstadt natürlich nochmals“, sagt Ulrike Bosch. Die (erste) Komplettsperrung der Kreuzung dauert bis zum 1. Mai.