Schwäbische Zeitung (Biberach)
Weg zum Sieg führt über die Füchse
Handball, Ibot: Nach der Absage des SC Magdeburg sind die Berliner großer Turnierfavorit
BIBERACH - Als große Favoriten bei der 21. Auflage des Internationalen Biberacher Osterturniers (Ibot) gehen die Mannschaften des Titelverteidigers Füchse Berlin an den Start. Bei der männlichen A- und B-Jugend dürfte der Turniersieg nur über die Hauptstädter gehen, zumal der große Rivale SC Magdeburg und letztjährige Finalist bei der A-Jugend kurzfristig zu einem internationalen Turnier nach Portugal geflogen ist. Außenseiterchancen werden dem TV Bittenfeld eingeräumt. Bei den Mädchen gilt Vorjahressieger FSG Mainz 05/Budenheim als großer Favorit.
Das hatte Hans-Peter Beer nicht erwartet. Kurzfristig musste der Turnierchef des Ibots die Absage des SC Magdeburg hinnehmen. „Sehr ärgerlich. Das finde ich auch nicht ganz korrekt“, lag in der Stimme von Beer deutliche Säuernis.
Mit den Magdeburgern ist einer der traditionsreichsten Vereine im Jugendhandball und einer der großen Favoriten beim Ibot nicht vertreten. „Magdeburg wollte sicher die Scharte des vergangenen Jahres auswetzen und das Turnier gewinnen“, sagt Ibot-Pressemann Ronald Maier.
An die Stelle der Ostdeutschen in Gruppe I rückt der TSV Wolfschlugen. Der bestritt auch am Freitagabend das Eröffnungsspiel des Ibots. Dafür musste der Spielplan bei der männlichen A-Jugend leicht verändert werden. Stuttgarts Bundesliga-nachwuchs, der TV Bittenfeld, rückte dafür in eine andere Gruppe. Bittenfeld werden Chancen eingeräumt, zumindest das Finale zu erreichen. Bittenfeld wurde Zweiter in der JugendbundesligaStaffel Süd und trifft in zwei Wochen im Viertelfinale der deutschen Meisterschaft schon auf die Füchse Berlin. Und die bleiben Topfavorit auf den Sieg beim Ibot – trotz der Absage der Magdeburger.
Herausragende Einzelspieler
Die Füchse sind im Kollektiv stark, haben aber auch herausragende Einzelspieler in ihren Reihen. Kapitän Tim Matthes spielt regelmäßig in der zweiten Mannschaft, die am Samstag vorzeitig den Aufstieg in die Dritte Liga schaffen kann. Nils Lichtlein, der Neffe von Nationaltorhüter Carsten Lichtlein, eigentlich noch B-Jugendlicher, ist bereits Leistungsträger in der A-Jugend. Und da wäre noch Bob Hanning: Der Vizepräsident des Deutschen Handballbunds, Geschäftsführer der Bundesligisten und amtierender Trainer der B-Jugend der Füchse Berlin, hat Strahlkraft. Schon im vergangenen Jahr bei der Jubiläumsausgabe des Ibots hatte Hanning mit seiner Anwesenheit den Stellenwert des Turniers deutlich erhöht.
Von Frisch Auf Göppingen redet in diesem Jahr (noch) niemand, vielleicht wird der mehrfache Ibot-Sieger alle selbst ernannten Experten Lügen strafen.
Bei den Mädchen hat Titelverteidiger FSG Mainz 05/Budenheim wohl die größten Chancen. Gefährlich werden könnten die Kurpfalz Bären, die sich als TSG Ketsch auch schon in die Siegerliste beim Ibot eingetragen haben, und der TV Nellingen, bei dem ein Großteil des Teams bereits in der ersten Mannschaft aufläuft.