Schwäbische Zeitung (Biberach)
Wenn die Dienstmädchen streiken
Nachwuchs der Erolzheimer Theatergruppe spielt „Der Streik der Dienstmädchen“
EROLZHEIM - Die Nachwuchsschauspieler der Erolzheimer Theatergruppe haben am Ostermontag in der Mehrzweckhalle eine gelungene Premiere des Stücks „Der Streik der Dienstmädchen“von Gudrun Pausewang gefeiert. Einstudiert hat das Bühnenwerk Barbara Schmid. Viele Stunden haben die Kinder im Alter von neun bis 15 Jahren, die alle aus Erolzheim und dem näheren Umkreis kommen, geprobt und auf die Premiere hingearbeitet. Am Karsamstag fand die Hauptprobe statt. „Bei dieser Probe hat alles reibungslos geklappt“, erzählt Barbara Schmid. Dies habe allen ein gutes Gefühl für die Premiere gegeben.
Es ist kurz vor 18 Uhr am Ostermontag, alle Schauspieler haben sich auf dem Vorplatz zum Bühneneingang im Kreis aufgestellt, Barbara Schmid mittendrin. Sie ermutigt die 33 Mitwirkenden nochmals, bevor es losgeht. In der Halle haben die Zuschauer Platz genommen. Drei Musiker mit Gitarre, Akkordeon und Schlagwerk haben rechts von der Bühne etwas erhöht ihren Platz eingenommen und fangen an zu spielen. Es ertönt eine südamerikanische Melodie, der Vorhang öffnet sich und eine Hintergrundstimme erläutert, was Dienstmädchen Martha (Katharina Kwittung) soeben erlebt hat, die zusammen mit einem anderen Dienstmädchen auf der Bühne steht.
Martha wurde von Doña Natalia ohne Vorwarnung entlassen, nur weil sie um etwas Lohn gebeten hatte. Dies erfahren die anderen Dienstmädchen in Santa Monica und entschließen sich, Martha zu helfen. Sie treffen sich auf dem Kirchplatz. Nach Abwägung aller Möglichkeiten kommen die Dienstmädchen zum Entschluss, dass nur ein Streik als effektives Mittel gegen den momentanen Zustand helfen kann. Susanna (Patricia Besler) verfasst ein Rundschreiben mit den Forderungen, das an alle Doñas verteilt wird. Die Herrinnen
akzeptieren die Forderungen nicht, es kommt zum Streik, die Dienstmädchen legen ihre Arbeit nieder.
Jetzt erfahren die Doñas, dass nichts mehr im Haushalt läuft. Sie müssen plötzlich alles selbst erledigen und suchen nach neuen Dienstmädchen. Dies erfahren auch die Streikenden, die jetzt eine gute Möglichkeit sehen, ihre Forderungen zu erhöhen, was sie auch tun. Der Arzt Don Alfredo stellt den Dienstmädchen seinen Garten zur Verfügung, wo sie sich ungestört treffen können und sicher sind vor der Polizei, die versucht, den Streik zu brechen. Zu einer bekannten Melodie haben die Dienstmädchen einen Text gedichtet: Wir lassen uns nicht mehr belügen, wir lassen uns nicht mehr betrügen. Von nun an ist das ihr Streiklied, dazu werden sie begleitet vom Musiktrio.
Der Bürgermeister (Luis Gärtner) tritt als Schlichter auf und versucht die Wogen zu glätten, aber die Dienstmädchen bleiben hart und untermauern
ihre Forderungen. Die Doñas treffen sich erneut bei Natalia, die bedrängt wird, endlich nachzugeben und die Forderungen zu akzeptieren. Alles hängt an Doña Natalia. Wird sie die Forderungen unterschreiben? Die jungen Schauspieltalente erhalten am Schluss der Vorstellung einen kräftigen Applaus für ihre grandiosen schauspielerischen und musikalischen Leistungen.
„Keinen Moment der Langeweile“
„Unglaublich, was die Kinder heute gezeigt haben auf der Bühne. Das Lebendige und Authentische sowie die musikalischen Einlagen bei diesem Stück haben die Kinder gut in Szene gesetzt. Da steckt mit Sicherheit viel Mühe und Arbeit dahinter. Es gibt keinen Moment Langeweile. Spannung, Ernsthaftigkeit und Witz wechseln sich ab bei diesem Stück, das fast schon Musicalcharakter hat“, lobt Friedrich Walcher aus München. „Es ist alles gut gelungen,
alles hat auf den Punkt gepasst. Ich bin begeistert von den Mädels und Jungs, die Premiere ging reibungslos über die Bühne. Das hat sich auch schon bei der Hauptprobe gezeigt und gab uns allen die Sicherheit, das es klappen wird“, freut sich Barbara Schmid nach der Vorstellung.