Schwäbische Zeitung (Biberach)
Der Geschichte Winterstettens auf der Spur
Die Interessengemeinschaft Heimatforschung Biberach war zur Exkursion im Kleinen Stadtmuseum
BIBERACH/WINTERSTETTENSTADT (sz) - Die Interessengemeinschaft Heimatforschung Biberach hat kürzlich ihre erste Exkursion in diesem Jahr unternommen. Es ging nach Winterstettenstadt in das im vergangenen Jahr neu eröffnete „Kleine Stadtmuseum“. Zu Gast waren der ehemalige Landwirtschaftsminister und Landtagsabgeordnete Rudi Köberle und der Autor und Heimatforscher Ludwig Zimmermann. In einer zweistündigen Führung erfuhren die Heimatforscher alles von der Gründung der ehemaligen Stadt bis in die heutige Zeit.
Die erste urkundliche Erwähnung Winterstettens fällt in die Zeit der Staufer. Nach dem Niedergang des Stauferreichs regierten die Habsburger in der Stadt. Von den Österreichern im späten Mittelalter an die Waldburger verpfändet, ging diese erste Epoche zu Ende. Danach folgte eine Phase, in der die Rechte und Freiheiten der Stadt durch die waldburgischen Truchsessen zunehmend geschmälert wurden. Deshalb verlor Winterstetten allmählich seinen Stadtcharakter. Im weiteren Verlauf der Geschichte wurde schließlich der Flecken Winterstetten Teil des Königreichs Württemberg. 1975, im Zuge der Gemeindereform, musste die kommunale Selbstständigkeit aufgegeben werden. Seitdem ist Winterstettenstadt ein Teilort von Ingoldingen. Von der Geschichte zeugen heute etwa noch der Bergfried und ein paar Mauerreste der ehemaligen Schenkenburg.
Nach der Führung kamen die Heimatforscher in gemütlicher Runde in der Wirtschaft „Zum Neubau“zusammen. Ludwig Zimmermann, gebürtig aus Baustetten, stellte bei dieser Gelegenheit sein neues Buch „Lebenserinnerungen“vor. Er und Rudi Köberle sind aktiv engagiert im Denkstättenkuratorium Oberschwaben. Der ExMinister und Ludwig Zimmermann plädierten abschließend dafür, diesen oberschwäbischen Erinnerungsweg auch im Kreis Biberach fortzusetzen, zukünftig zu gestalten und ehrenamtlich zu betreuen.