Schwäbische Zeitung (Biberach)
Musikunterricht wird etwas teurer
Gemeinderat Ochsenhausen beschließt Gebührenerhöhung für Musikschule.
OCHSENHAUSEN - Eltern müssen ab 1. September für den Unterricht ihrer Kinder an der Jugendmusikschule Ochsenhausen etwas mehr Geld berappen als bisher. Wie der Gemeinderat am Dienstagabend einstimmig beschlossen hat, steigen die Gebühren um sieben Prozent. Ausgenommen davon sind die Elementar- und Grundstufe sowie die Leihgebühren für Instrumente. Hierbei gibt es eine Sonderregelung. Knapp 900 Schüler hat die Einrichtung derzeit.
„In der jüngsten Vergangenheit wurden die Elterngebühren an der städtischen Jugendmusikschule in zweijährigem Turnus angepasst, um die Einnahmesituation zu verbessern und keine zu großen Gebührensprünge entstehen zu lassen“, sagte Bürgermeister Andreas Denzel. Da die letzte Erhöhung zum 1. September 2016 erfolgt war, befasste sich der Gemeinderat jetzt wieder mit diesem Thema. Neu ist, dass die Gebühren nicht wie bisher um durchschnittlich vier bis fünf Prozent erhöht werden, sondern um sieben Prozent. Denn bei den diesjährigen Haushaltsberatungen wurde gefordert, die Preise so anzuheben, dass die Erhöhung mindestens um einen Prozentpunkt über den Tariferhöhungen für die an der Jugendmusikschule beschäftigen Lehrkräfte liegt. Die Tariferhöhungen für im öffentlichen Dienst Beschäftigte betrugen in den vergangenen beiden Jahren 2,4 Prozent beziehungsweise 2,35 Prozent. Legt man diese Tariferhöhungen zugrunde, ergibt dies eine Gebührenerhöhung in Höhe von sieben Prozent, wie Denzel ausführte.
Die Jugendmusikschulleitung hatte deswegen jedoch Bedenken. So äußerte die Leiterin Susanne FeixTreß im Verwaltungs-, Schul- und Kulturausschuss Anfang März die Bitte, im „unteren Altersbereich“keine allzu große Erhöhung vorzunehmen. Sie habe sonst die Befürchtung, einige Schüler zu verlieren. Sie werde immer öfter mit der Problematik konfrontiert, dass sich speziell Alleinerziehende den Unterricht nicht mehr leisten könnten.
Auch Leihgebühren ändern sich
Vor diesem Hintergrund sprach sich der Ausschuss in seinen Vorberatungen dafür aus, die Gebühren in der Elementar- und Grundstufe sowie die Leihgebühren für Instrumente nur um vier Prozent hochzusetzen.
Zur Elementar- und Grundstufe zählen die Musikzwerge, die musikalische Früherziehung für Vier- bis Sechsjährige und die musikalische Grundausbildung für sechs bis acht Jahre alte Kinder. „Als Schulleitung versuche ich immer, jedes Kind aufzunehmen“, sagte Susanne Feix-Treß am Mittwoch auf SZ-Anfrage. Die Jugendmusikschule soll für jeden offen sein. „Sollte es am Finanziellen scheitern, versuche ich mit den Beteiligten eine Lösung zu finden.“Die Einrichtung bietet auch Kurse für Erwachsene an.
Ermäßigung für Einheimische
Der Gemeinderat folgte dem Vorschlag des Ausschusses am Dienstag einstimmig und ohne Aussprache. Beibehalten bleibt die Regelung, dass Schüler mit Wohnsitz in Ochsenhausen oder den Teilorten eine Ermäßigung erhalten. So kostet der einstündige Vierer-Gruppenunterricht Instrumental künftig 450 Euro im Jahr für ein Kind aus Ochsenhausen. Bislang wurden 420 Euro fällig. Die Verwaltung erwartet durch die Erhöhung Mehreinnahmen in Höhe von rund 15 000 Euro.