Schwäbische Zeitung (Biberach)
Welche konkreten Projekte werden in der Bodenseeregion vorangetrieben?
2. Bodensee Business Forum von SchwäbischMedia im September in Friedrichshafen – Oettinger und Özdemir diskutieren über Digitalisierung
Europa steht unter Druck. Von außen wie von innen. Was muss wie schnell geschehen, damit sich die EU stabilisiert und nicht Gefahr läuft auseinanderzubrechen? Ist das nur ein Problem von unterschiedlichen politischen Ebenen wie EU-Kommission und nationalen Regierungen oder ist das eine Schicksalsfrage für alle Bürger? Schon beim 1. Bodensee Business Forum von SchwäbischMedia hatte der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff vor existentiellen Gefahren für Europa gewarnt. „Wer in der Demokratie schläft, wacht in einer Diktatur wieder auf“, sagte Wulff mit Blick auf den zunehmenden Populismus in der gesamten EU. Beim 2. Bodensee Business Forum wird dieser Ball des früheren deutschen Staatsoberhaupts aufgenommen. „Neues altes Europa, Chancen und Gefahren durch die Digitalisierung“, heißt das bestimmende Thema der eintägigen Konferenz, die am 20. September in Friedrichshafen stattfindet. Die Gegner der europäischen Einheit spielen virtuos auf der digitalen Klaviatur. Populisten beeinflussen europaweit die öffentliche Stimmung. Darüber diskutieren unter anderem EU-Handelskommissar Günther Oettinger, der frühere österreichische Bundeskanzler Christian Kern und der langjährige liberale Europapolitiker und heutige stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion Michael Theurer. Ex-Grünenchef Cem Özdemir wird über das deutsche Verhältnis zur Türkei sprechen.
Für die Wirtschaft ist die Digitalisierung gleichbedeutend mit einer Revolution. Die Bodenseeregion ist eine der wirtschaftlich erfolgreichsten Gegenden in Europa. Das gilt für den deutschen Teil genauso wie für Vorarlberg/Liechtenstein oder die Ostschweiz. Damit das so bleibt, muss die Region das Heft in die Hand nehmen. Was ist konkret geplant, was für Projekte werden auf österreichischer oder Schweizer Seite vorangetrieben? Wie beurteilt der global tätige ZF-Konzern die Grundlagen für die Zukunft am Bodensee? Was kann Baden-Württemberg oder Deutschland davon lernen? Was brauchen die Unternehmen grenzüberschreitend, um Innovationen voranbringen zu können? Wie muss die Politik reagieren? Alle diese Fragen werden auf dem Forum diskutiert. Eingeladen sind unter anderem der Stadtpräsident von Sankt Gallen, Thomas Scheitlin, der Landesstatthalter Vorarlbergs, Karlheinz Rüdisser, der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion in Stuttgart, Andreas Stoch, und der Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft, Mario Ohoven. Weitere Informationen unter www.bodensee-business-forum.de.