Schwäbische Zeitung (Biberach)
Demolierte Scheibe im Bus: 25-Jährigen plagt das Gewissen
Mann meldet sich wegen Sachbeschädigung im Bus – Nothammer habe er aber nicht benutzt
BAD SAULGAU/REICHENBACH (tha/ sz) - Das schlechte Gewissen hat ihn wohl geplagt: Ein 25-Jähriger meldete sich inzwischen beim Saulgauer Busunternehmen Frankenhauser und entschuldigte sich dafür, dass er die Scheibe des Busses zertrümmert hatte – allerdings unabsichtlich, wie er sagte. Er gab an, die Seitenscheibe sei beim Zufallen des von ihm geöffneten Lüftungsfensters zu Bruch gegangen. Die Polizei ermittelt nun, ob seine Version stimmt.
Der 25-Jährige war bei der Partynacht des Biberacher Kreismusikfests in Ertingen und nahm mit weiteren 60 Fahrgästen den Pendelbus in der Nacht auf Samstag nach Hause. Dieser befand sich, wie berichtet, zum Zeitpunkt des Zwischenfalls in Bad Saulgau und hätte als Nächstes über Reichenbach und Allmannsweiler in Richtung Bad Schussenried weiterfahren sollen.
Gegen 2.40 Uhr musste der Busfahrer die Fahrt indes am Bahnhof in Bad Saulgau abrupt beenden, weil offensichtlich der im Bus befestigte Nothammer aus der Halterung genommen und damit die linke hintere Scheibe des Busses eingeschlagen worden war. Keiner der Fahrgäste wollte die Tat verübt haben. Der Schaden beträgt etwa 2000 Euro. Der Busunternehmer Ulrich Frankenhauser erstattete Anzeige bei der Polizei.
Ordentlicher Eindruck
Inzwischen meldete sich der 25-Jährige und zeigte Reue, wich aber von der Version mit dem Nothammer ab. „Er machte einen ganz ordentlichen Eindruck. Wenn der Schaden beglichen wird, ist der Fall für mich erledigt. Ich akzeptiere die Entschuldigung“, sagte der Busunternehmer Frankenhauser, der sich am Montag über die Sachbeschädigung geärgert hatte.
Die Polizei ermittelt, ob die Scheibe tatsächlich durch das Zufallen das Lüftungsfensters zu Bruch ging oder mutwillig zertrümmert wurde. Die Untersuchungen dauern an, Ergebnisse stehen aus.