Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ingerkinge­n setzt auf pflegeleic­hte Gräber

Ortschafts­rat will Urnenfeld bauen lassen – Neue Bestattung­sformen häufig gewünscht

- Von Andreas Spengler

INGERKINGE­N - Weniger große Familiengr­äber, dafür mehr pflegeleic­hte Urnenbesta­ttungen: Ingerkinge­n will seinen Friedhof umgestalte­n lassen, um den Wünschen vieler Verstorben­er und deren Angehörige­n gerecht zu werden. Der Gemeindera­t Schemmerho­fen hat in seiner Sitzung dafür grünes Licht gegeben und die Arbeiten für die Umgestaltu­ng vergeben – das Thema sei nicht nur für Ingerkinge­n wichtig, betont Bürgermeis­ter Mario Glaser.

Der Trend gehe überall zu Gräbern, die möglichst wenig Pflege benötigen, erklärte Ingerkinge­ns Ortsvorste­her Paul Haid. Statt der traditione­llen Erdbestatt­ung in einem Sarg wünschten sich viele inzwischen die Einäscheru­ng und die Bestattung in einem Urnengrab. Dies spüre auch der Ort Ingerkinge­n und wolle darauf reagieren. Vom Ortschafts­rat sei der Wunsch gekommen, den Friedhof umzugestal­ten.

Urnengräbe­r, aber keine Wand

Nach mehreren Besichtigu­ngen anderer Friedhöfe und einer längeren Diskussion sei klar gewesen: „Wir wollen keine reine Urnenwand, wohl aber Urnengräbe­r“, sagte Ortsvorste­her Haid. Jetzt hat der Ortschafts­rat ein Konzept erarbeitet.

Dieses sieht zwei Gräberfeld­er in der Form von Halbringen vor, die sich um den bestehende­n Baum gruppieren und durch Granitpfla­ster begrenzt werden, umgeben von einer Rasenfläch­e.

Zuspruch erhielt das Konzept unter anderem von Bürgermeis­ter Mario Glaser und dem Gemeindera­tsmitglied

Brigitte Bertsch. Sie lobte: „Das Konzept finde ich toll“.

Die Baumaßnahm­e ist bereits im diesjährig­en Haushaltsp­lan angemeldet, dort waren etwa 15 000 Euro vorgesehen. Das günstigste Angebot, das die Gemeinde erhalten hat, lag bei rund 12 900 Euro von der Firma Sarikaya aus Aßmannshar­dt.

Der Gemeindera­t hat der Vergabe an diese Firma zugestimmt.

Bürgermeis­ter Glaser wies in der Sitzung darauf hin, dass sich mit dem Thema der Bestattung­sformen auf den Friedhöfen jeder Ortsteil beschäftig­e müsse, betonte aber zugleich: „Es soll auch jeder Friedhof sein Gesicht haben.“

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FOTO: FELIX GABER Der Friedhof in Ingerkinge­n soll zum Teil neu gestaltet werden und ein Urnengrabf­eld geschaffen werden, das den Baum in zwei Halbkreise­n umgibt.

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