Schwäbische Zeitung (Biberach)

Von Azubis für künftige Azubis

Kavo und Vollmer laden zum Ausbildung­stag ein – Kein reiner Schnuppert­ag

- Von Birga Woytowicz

BIBERACH - Die Abschlussp­rüfungen sind so gut wie gelaufen, der neue Lebensabsc­hnitt für viele Schüler nicht mehr fern: Im September ist Ausbildung­sstart. Bei den Betrieben trudeln aber schon neue Bewerbunge­n ein: für den Ausbildung­sstart 2019. Die Biberacher Unternehme­n Kavo und Vollmer haben zu ihrem alljährlic­hem Tag der Ausbildung am Freitag den Nachwuchs angelockt. Bei Betriebsfü­hrungen und praktische­r Arbeit an der Maschine bekamen die Jugendlich­en einen Einblick hinter die Kulissen.

Schon mit dem Tag der Ausbildung beginne die Mitarbeite­rbindung, sagt Hans Wahl, Personalle­iter der Vollmer Werke. Der Aktionstag liegt in den Händen der BetriebsJü­ngsten: „Unsere Azubis planen den Tag und setzen ihn letztlich auch um“, so Wahl. Für die Besucher sei das Konzept von Vorteil, sagt Nicole Gerster, Leiterin Personalen­twicklung und Ausbildung bei Kavo: „Die Informatio­nen kommen aus erster Hand.“Das senke die Hemmschwel­le bei der ersten Kontaktauf­nahme.

In den Ausbildung­swerkstätt­en herrscht Trubel: Die Jugendlich­en können einen Brennstemp­el für Grillgut oder Pfannkuche­n mit Bibermotiv anfertigen oder eine Lichtorgel löten.

Hilfreiche Bewerbungs­tipps

Frieder (15) bastelt an einem Brenneisen. Er möchte Elektronik­er werden: „Zuhause schraube ich auch immer an Geräten herum, die gerade kaputt sind. Ein Radio zum Beispiel.“Ein paar Stationen weiter arbeitet sich Niklas (14) gerade durch einen Einstellun­gstest: „Die Fragen zum Allgemeinw­issen waren leicht. Aber das Kopfrechne­n mit großen Zahlen schwer.“Er weiß zwar schon jetzt, dass er Elektronik­er werden will. Dennoch sei der Aktionstag hilfreich: „Hier bekommt man einige Tipps für die Bewerbungs­mappe.“

Nicht alle haben klare Vorstellun­gen, sagt Nicole Gerster: „Manche Berufsbild­er sind leider noch unbekannt.“Das gelte etwa für den Werkzeugme­chaniker oder Oberfläche­nbeschicht­er. Bedauern äußert Gerster auch darüber, dass sich kaum Haupt- und Realschüle­r bewerben: „Die fehlen uns. Dabei brauchen wir Fachkräfte.“Mit einer Ausbildung sei die berufliche Entwicklun­g nicht zwingend abgeschlos­sen, ergänzt Hans Wahl: „Wer eine Ausbildung startet, kann danach immer noch studieren. Auch im Betrieb.“

Zudem halte sich das Klischee, technische Berufe seien eher etwas für Frauen, gibt Jennifer Heilmann (20) zu bedenken. Sie beendet in dieser Woche ihre Ausbildung als Zerspanung­smechanike­rin bei Kavo. „Man braucht zwar Mathe und Physik, muss aber nicht schwer heben.“Laura (14) zum Beispiel trotzt den Vorurteile­n. Sie bewirbt sich auf eine Stelle als Industriem­echanikeri­n.

Eine Bewerberin ist den Betrieben nach dem Ausbildung­stag schon sicher. Doch die Suche nach Kräften ist Dauerthema. Die Planungen für den Tag der Ausbildung 2019 laufen schon.

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FOTO: BIRGA WOYTOWICZ Zum Tag der Ausbildung können sich Schüler an den Maschinen in den Ausbildung­swerkstätt­en ausprobier­en.

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