Schwäbische Zeitung (Biberach)
Thürheimer wird zu Radlbauer
Wirtschaft: Der 1932 gegründete Zweiradhändler gehört jetzt zu einer deutschlandweit tätigen Kette mit 26 Filialen
ULM - Die Filialisierung schreitet voran: Wie das Ulmer Traditionsgeschäft Thürheimer schriftlich mitteilt, übernimmt die Firma Lucky Bike mit Sitz in Bielefeld in NordrheinWestfalen das Unternehmen. Für die 35 Mitarbeiter solle sich nichts ändern, der neue Besitzer suche gar Verstärkung. Diese Saison werde der potenzielle Fahrradkäufer noch nicht viel von dem Übergang mitbekommen, erst kommendes Jahr soll das Geschäft bei Ikea in der Blaubeurer Straße unter dem Namen Radlbauer firmieren. Geschäftsführer Mark Thürheimer betont in einer Pressemitteilung, dass die Familie aus „rein persönlichen Gründen“verkaufe. Und zwar auf „dem Höhepunkt unseres Erfolges“.
Im Mai 2003 zog das 1932 vom Großvater des heutigen Geschäftsführers gegründete Unternehmen, aus der Frauenstraße auf das damals neu entstandene Ikea-Gelände. Der Schritt raus aus der Innenstadt in das Fachmarktzentrum mit seinen vielen Parkplätzen neben einem stark frequentierten Möbelhaus habe sich gelohnt. „In den vergangenen 15 Jahren haben wir uns zu einem der erfolgreichsten Fahrrad-Einzelhändler in Deutschland entwickelt“, wird Thürheimer zitiert. Die Fahrradbranche boome, deshalb habe der Standort viel Potenzial für die Zukunft. Wie Thürheimer betont, müsse vor diesem Hintergrund niemand Angst um seinen Arbeitsplatz haben. Der Käufer aus Bielefeld, der auch einen Onlineshop betreibt, habe das Unternehmen mit allen Rechten und Pflichten übernommen. Das Bielefelder Unternehmen Lucky Bike, das unter diesem Namen sowie in Bayern unter dem Label Radlbauer 21 Fachmärkte betreibt, wollte eigentlich eine Fläche von 3500 Quadratmetern im Möbelhaus Mahler belegen. Doch nicht, wie zuerst vermeldet, Radlbaur, sondern ein anderer Fahrradfilialist, BOC, wird dort seine Zelte aufschlagen.
Wie Geschäftsführer Michael Mahler im März erläuterte, entwickle der Standort ungeahnte Begehrlichkeiten. Und so habe es sich Mahler leisten können, Radlbaur aufgrund anderer Vorstellungen der Gestaltung des Eingangsbereichs abzulehnen und dem größeren Mitbewerber BOC die Zusage zu geben.