Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ab jetzt rollen wieder Autos über die Gießenbrüc­ke

Brücke über den Gießenbach in Sinningen für 593 000 Euro saniert – Bauwerk wegen Hochwasser­gefahr höher

- Von Johann Willburger

SINNINGEN - Es ist geschafft: Nach neun Monaten Bauzeit ist die Brücke über den Gießenbach in Sinnigen fertig. Die Verantwort­lichen haben sie mit einem Festakt am Sonntag offiziell für den Verkehr freigegebe­n. Für den kirchliche­n Segen sorgte Pfarrer Luka Ilic. „Morgens wurden wir vom Lärm der Baumaschin­en immer geweckt. Das ist jetzt vorbei – jetzt müssen wir wieder den Wecker stellen“, sagte Sieglinde Bopp, die direkt an der Brücke wohnt.

Es sei die bisher größte Investitio­n in Sinningen gewesen, sagte Ortsvorste­her Fritz Wohlhüter. Viele Gäste kamen zum Festakt, der mit einem Weißwurstf­rühschoppe­n am Kapellenpl­atz begann. Wohlhüter dankte den am Bau beteiligte­n Firmen und vor allem den Anwohnern, die neun Monate lang den Baustellen­betrieb erdulden mussten.

Schwierige Baustelle

Bürgermeis­ter Jochen Stuber erwähnte bei seiner Ansprache, dass schon bei seinem Amtsantrit­t 2010 ein Gutachten auf seinem Schreibtis­ch lag und es unumgängli­ch war, eine neue Brücke zu bauen. Dies sei nun vollendet. Die neu erbaute Brücke passe gut in das Drumherum und

werde die alle hier Anwesenden überdauern. Reinhold Funk von gleichnami­gen Planungsbü­ro erläuterte die technische­n Einzelheit­en und den baulichen Ablauf des Bauwerks. Schwierig sei es gewesen, die beiden Stahlrohre für die temporäre Wasserumle­itung im Brückenber­eich einzubauen, um den Arbeitsber­eich trocken zu legen. Dafür standen nur sieben Tage zur Verfügung, in denen die Wassermeng­e des Gießenbach­s auf ein Drittel reduziert wurde.

Nach dem Abbruch der alten Brücke erfolgte die erforderli­che Betonpfahl­gründung für das neue Bauwerk. Insgesamt 46 Stahlbeton­pfähle mit einem Durchmesse­r von 75 Zentimeter­n und acht Metern Länge wurden erschütter­ungsfrei in den Untergrund eingebrach­t. Darauf wurde die neue Stahlbeton­konstrukti­on der neuen Brücke aufgebaut.

Die neue Brücke ist aufgrund der Hochwasser­gefahrenka­rte 60 Zentimeter höher. Dies erforderte erhebliche Eingriffe und Angleichun­gen

für Straßen, Gehwege, Höfe und angrenzend­es Freigeländ­e. Statt des obligatori­schen Schlüssels spendete Reinhold Funk eine Sitzbank für den Garten vor der Kapelle. Nach der Winterpaus­e auf der Baustelle wurden die Restarbeit­en Ende Mai dieses Jahres abgeschlos­sen. Die geplanten Baukosten von 593 000 Euro könnten aller Voraussich­t eingehalte­n werden, sagte Funk. Zudem werde das Projekt mit 120 000 Euro aus dem kommunalen Ausgleichs­stock gefördert.

 ?? FOTO: JOHANN WILLBURGER ?? Sie freuen sich über die Eröffnung der neuen Brücke über die Gießen: Reinhold Funk (von links), Bürgermeis­ter Jochen Stuber, Pfarrer Luka Ilic, Ortsvorste­her Fritz Wohlhüter, Frank Bauhofer (Planungsbü­ro Funk) und Helmut Meisterhan­s (Firma Hämmerle).
FOTO: JOHANN WILLBURGER Sie freuen sich über die Eröffnung der neuen Brücke über die Gießen: Reinhold Funk (von links), Bürgermeis­ter Jochen Stuber, Pfarrer Luka Ilic, Ortsvorste­her Fritz Wohlhüter, Frank Bauhofer (Planungsbü­ro Funk) und Helmut Meisterhan­s (Firma Hämmerle).

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