Schwäbische Zeitung (Biberach)
Skulpturen regen zum Nachdenken an
BIBERACH (sz) - Arbeiten der Nürnberger Bildhauerin Claudia Endres zeigt der Kunstverein Biberach in seiner diesjährigen Sommerausstellung. Die Vernissage findet am Freitag, 27. Juli, ab 20 Uhr im Komödienhaus statt. Endres behaut den Stein nicht mit Hammer und Meißel oder bearbeitet ihn mit Maschinen, sondern nutzt ein Kernbohrgerät. Stab für Stab bohrt sie aus, schafft so Hohlräume, Öffnungen und Durchblicke. Anschließend ordnet sie die herausgearbeiteten Bohrproben beziehungsweise Stäbe neu, klebt sie nach eigenen Vorstellungen zusammen und lässt sie so Teil einer neuen Gesamtskulptur werden. Dabei entstehen Ergebnisse von großer gestalterischer Vielfalt. Die Künstlerin verwendet fast ausschließlich den brasilianischen Azul Macaubas. Das ist ein besonders harter und widerstandsfähiger Quarzit, der in verschiedenen hellen Blautönen schimmert. Endres Arbeiten sind geheimnisvolle, architekturnahe Skulpturen, die offen für mehr als nur eine Deutung sind. In einigen Arbeiten finden sich Ritzungen und Gravuren, die sie wie geheime Inschriften einarbeitet. Auch diese sind ein Angebot zur individuellen Deutung bei der Betrachtung. Nach der Vernissage werden die Werke ausgestellt.
Die Ausstellung der Bildhauerin wird ab Samstag, 28. Juli, bis Sonntag, 26. August, zu sehen sein. Eine erste Führung durch den Kunstverein findet direkt am kommenden Samstag um 11 Uhr statt. Die Besucherzeiten sind Mittwoch bis Freitag von 14 bis 17 Uhr, sowie Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.