Schwäbische Zeitung (Biberach)
Sanierungsarbeiten werden gebündelt
Gute Konjunkturlage macht es immer schwieriger, ausführende Firmen zu finden
ROT AN DER ROT - Die Auftragsbücher sind voll, den Handwerkern und Tief- und Hochbaufirmen in der Region geht es blendend. Eigentlich eine gute Nachricht – jedoch nicht für für die Kommunen, die händeringend Firmen suchen, die diese Arbeiten für sie übernehmen sollen. Denn immer häufiger kommt es vor, dass die auszuführenden Firmen keine Zeit haben oder überhöhte Preise fordern. Der Roter Gemeinderat hat nun entschieden, die Sanierungsarbeiten im Kanalnetz für die Jahre 2018 bis 2020 zu einem Auftrag zusammenzufassen, um so von den auszuführenden Firmen gute Preisangebote zu erhalten. Konkret geht es um einen Betrag von 355 500 Euro.
Die Gemeinde Rot hat ihr Kanalnetz in den Jahren 2013 bis 2015 kontrollieren lassen, um eventuelle Beschädigungen und insbesondere Wasserbruchstellen zu lokalisieren. Für die Sanierung stellt die Gemeinde
bisher jährlich 100 000 Euro bereit. Dieses Jahr musste die Gemeinde jedoch feststellen, dass die infrage kommenden Firmen aufgrund der guten konjunkturellen Lage keine Kapazitäten für weitere Aufträge haben
oder dass sie mit ihren Preisen weit über dem liegen, was die Gemeinde bereit ist, auszugeben. Darüber hinaus, teilte die Verwaltung mit, sei es zunehmend schwieriger, Sanierungspakete für exakt 100 000 Euro zu schnüren. Um auf die steigenden Tiefbaupreise zu reagieren und auch um die jährlichen Maßnahmen besser, flexibler und frühzeitiger planen, durchführen und abrechnen zu können und um überhaupt entsprechende Tiefbaufirmen zur Abgabe eines Angebots zu bewegen, sollen nun verschiedene Maßnahmen über mehrere Haushaltsjahre zusammengefasst werden.
Für die Jahre 2018 bis 2020 schlägt die Verwaltung vor, sich auf die Bereiche Spindelwag – Berg – Mühlberg zu konzentrieren. In diesem Gebiet sind insgesamt 32 Haltungen mit einer Gesamtlänge von 1,5 Kilometern betroffen. „Wir wollen einen Wettbewerb, um den Preis real zu halten“, erklärt Bürgermeisterin Irene Brauchle. Noch dieses Jahr soll das Paket ausgeschrieben werden. Sollte sich eine komplette Umsetzung im Jahr 2019 abzeichnen, so der Vorschlag der Verwaltung, sollen die gesamten Mittel im Haushaltsjahr 2019 bereitgestellt werden.