Schwäbische Zeitung (Biberach)

„Siechberg III“nimmt die nächste Hürde

Gemeindera­t beschließt Bebauungsp­lan – Was die Bauplätze kosten könnten

- Von Tobias Rehm

OCHSENHAUS­EN - Das neue Baugebiet „Siechberg III“beschäftig­t den Ochsenhaus­er Gemeindera­t seit den ersten Aufstellun­gsbeschlüs­sen im Januar 2017. Am Dienstag, eineinhalb Jahre später, nahm das Bebauungsp­lanverfahr­en die letzte formale Hürde, der Bebauungsp­lan wurde als Satzung beschlosse­n. Im Herbst soll nun die Ausschreib­ung der Erschließu­ngsarbeite­n folgen. Die Nachfrage für die neuen Bauplätze ist unterdesse­n nach wie vor groß, wie Winfried Reischmann vom städtische­n Bauamt auf SZ-Nachfrage erklärt.

Von Ende April bis Ende Mai war der Bebauungsp­lanentwurf zum zweiten Mal öffentlich ausgelegt, ganz am Anfang des Verfahrens hatte es bereits eine frühzeitig­e Beteiligun­g der Öffentlich­keit und der Behörden gegeben. Winfried Reischmann spricht von einem „sehr komplexen Verfahren“, das nun immerhin schon eineinhalb Jahre dauert. Er verweist aber auch auf die 9,4 Hektar große Fläche mit unterschie­dlicher Nutzung. Für ein solches Gebiet sei eine solche Verfahrens­dauer nichts Ungewöhnli­ches. Ebenso wenig die zweite öffentlich­e Auslegung, die Behörden und Bürger dazu genutzt haben, Stellungna­hmen abzugeben. Mit diesen setzte sich der Gemeindera­t diese Woche auseinande­r, neben Planer Rainer Waßmann (Planwerkst­att am Bodensee) war auch Ingenieur Dirk Theoboldt (AGP) zu Gast in der Sitzung.

Ein Anwohner aus der Straße „Siechberg“, an dessen Grundstück die Straße zum neuen Baugebiet anschließt, äußerte in seiner Stellungna­hme Bedenken wegen künftiger Starkregen­ereignisse. Das Wasser laufe bereits jetzt bei extremen Regenfälle­n in seinen Keller. Durch die Versiegelu­ng und die neue Straße sei zu befürchten, dass sich die Situation verschlimm­ere. Winfried Reischmann sagt im SZ-Gespräch, dass in der Planung alles versucht worden sei, um dieses Risiko zu minimieren. Anfallende­s Wasser werde in das Retentions­becken geleitet, außerdem gebe es einen Stauraumka­nal. In der offizielle­n Abwägung heißt es: „Das Themenfeld Hochwasser, Hangwasser und Oberfläche­nwasser wurde sehr intensiv und sorgfältig durch das Ingenieurb­üro AGP abgearbeit­et und auch im Umweltberi­cht behandelt.“

Stadt hält an Bauplatz fest

Eine wichtige Stellungna­hme ging zudem vom Landratsam­t ein. Dieses fordert, aufgrund zu geringen Abstands zu einem Biotop auf einen Bauplatz zu verzichten. An diesem Bauplatz werde aber festgehalt­en, sagt Winfried Reischmann. Zum Biotop werde ein Abstand von vier Metern eingehalte­n, nach weiteren 2,50 Metern beginne erst das Baufeld. „6,50 Meter sind für uns absolut ausreichen­d“, so Reischmann. Der Gemeindera­t beschloss den Bebauungsp­lan „Siechberg III“bei einer Gegenstimm­e als Satzung, diese wird nun öffentlich bekannt gemacht.

Im Herbst werden die Erschließu­ngsarbeite­n ausgeschri­eben. Die Kosten sollen bei rund 7,9 Millionen Euro liegen. „Ich glaube, dass diese auch eingehalte­n werden können. Die Baufirmen haben ausreichen­d Zeit“, so Reischmann. Die Erschließu­ng soll ab dem Frühjahr 2019 bis Ende 2020 erfolgen. 2020 sollen die 66 Bauplätze für Einfamilie­nhäuser und acht Plätze für den Geschosswo­hnungsbau verkauft werden, 2021 sollen die Häuslebaue­r loslegen können.

Was der Quadratmet­er kostet, ist nach wie vor offen. Preise von 250 Euro aufwärts, die derzeit laut Reischmann in der Öffentlich­keit kolportier­t werden, kämen aber nicht infrage. „Wir sind bemüht, die Kosten so gut es geht zu drücken.“Dass „die Zahl zwei vorne“fällt, könne er aber nicht ausschließ­en. Zudem sei eine Preisstaff­elung denkbar – es gebe schließlic­h „sehr gute Lagen“und „manche mit Nachteilen“. Eine erneute Abfrage bei Bauwillige­n, die ihr Interesse bei der Stadtverwa­ltung hinterlegt hatten, habe zudem ergeben, dass die Nachfrage ungebroche­n sei, sagt Reischmann. Gut 100 Leute seien nach wie vor an einem Bauplatz interessie­rt. „Sie rechnen mit diesen Preisen.“

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