Schwäbische Zeitung (Biberach)
Überraschungsspitzenspiel am Erlenweg
Fußball, Landesliga: FV Biberach empfängt SV Ochsenhausen
BIBERACH - Der FV Biberach hat am Samstag in der Fußball-Landesliga den SV Ochsenhausen zu Gast. Das Derby steigt auf dem Rasenplatz eins am Erlenweg (Anstoß: 17 Uhr), da die American Footballer der Biberach Beavers am selben Tag im Stadion das zweite Play-off-Spiel um den Aufstieg in die German Football League (GFL) 2 gegen Darmstadt im Stadion austragen.
In Biberach ist nicht nur Derbystimmung angesagt, es ist auch das Spitzenspiel zwischen dem Tabellenführer FV Biberach und dem Dritten SV Ochsenhausen. „Es ist völlig egal, ob wir aktuell Erster oder Sechster sind“, sagt Biberachs Coach Dietmar Hatzing. Wichtig sei die Anzahl der Punkte und da sei man mit 13 Zählern aus fünf Spielen natürlich im Soll. „Wir müssen jeden Gegner ernst nehmen und mit der nötigen Konzentration zu Werke gehen. Dies habe man auch in Kißlegg gesehen, als nach der 2:0-Führung doch etwas der Schlendrian eingekehrt sei. Aber man habe in der Schlussphase das Spiel noch gewonnen und nur das zähle letztlich. Der FV Biberach hat als Aufsteiger bislang überzeugt und noch kein Spiel verloren. Vier von fünf Partien wurden gewonnen, lediglich einmal spielte Biberach unentschieden – nämlich beim 1:1 in Ravensburg. Vor allem in der Defensive steht der Neuling bislang sehr gut und hat mit vier Toren die wenigsten Gegentreffer erzielt. „Dennoch, sagt der Trainer, habe man noch Luft nach oben. Insbesondere das Umschaltspiel könnte noch schneller und mit weniger Kontakten auskommen. Dann wäre man noch unberechenbarer für den jeweiligen Gegner.
FVB will keine Party erlauben
Dagegen ist der SV Ochsenhausen neben dem großen Titelfavoriten TSV Berg das torhungrigste Team der Landesliga bisher. 15 Treffer erzielte der SVO bislang, also drei im Schnitt. „Auch in dieser Saison zeigt sich wieder, dass Ochsenhausen trotz des Abgangs von David Hartmann eine bärenstarke Offensive hat“, ist Hatzing angetan von den Offensivleistungen des Gegners. Dennoch wolle man versuchen, auch gegen den SVO drei Punkte zu holen, sich im oberen Viertel der Tabelle zu etablieren und vor allem den Gästen von der Rottum keine Party erlauben. Dies habe vor rund 15 Monaten schon sehr weh getan, als der SV Ochsenhausen mit einem 3:0Sieg im Biberacher Stadion den Abstieg des FV Biberach in die Bezirksliga endgültig besiegelte. Dies sei ein Erlebnis gewesen, das man so nicht wieder brauche.
Hatzing kann bei diesem Unterfangen auch wieder auf die Mithilfe von Andreas Wonschick und Johannes Fuchs setzten. „Wonschick hat zwar noch einen Trainingsrückstand, ist aber mit seiner Präsenz auf dem Platz sehr wichtig für das Team“, zählt der Trainer auf seinen Kapitän. Fuchs hat seine Sperre nach der Roten Karte abgesessen und steht wieder zur Verfügung. Ein Einsatz in der Startelf ist aber eher unwahrscheinlich. Ausfallen werden beim Spitzenreiter dagegen Niko Steidle und Oliver Remke. Beide sind verletzt. Anders als in der Vergangenheit hat der Biberacher Trainer aber jetzt auch in der Breite einen sehr gut aufgestellten Kader, zudem ist das Leistungsniveau der Spieler sehr ausgeglichen. „Das hilft uns schon, weil dann auch von der Bank nochmal neue Impulse kommen können.“
SVO ist heiß auf das Derby
Für den SV Ochsenhausen hat das Derby einen hohen Stellenwert. „So ein Spiel ist immer etwas Besonderes für uns. Alle sind heiß drauf“, sagt SVO-Spielertrainer Oliver Wild. „Beide Seiten dürften vor der Saison nicht davon ausgegangen sein, dass man so gut dasteht. Da gilt es jetzt, einfach den Moment zu genießen.“Beim SVO ist man sich aber auch bewusst, dass es schnell wieder in die andere Richtung gehen kann. „Den Druck, punkten zu müssen, haben wir aber nicht“, so Oliver Wild. „Ziel sind dennoch drei Punkte gegen den FV Biberach.“Vor dem FVB hat er großen Respekt. „Schon vergangene Saison hat der Verein eine sehr starke Runde gespielt. Ich kann mich an keinen Club erinnern, der so souverän Meister in der Bezirksliga geworden ist“, sagt der SVO-Spielertrainer. „Dietmar Hatzing macht einfach eine gute Arbeit.“
Den kommenden Gegner werde man jedenfalls nicht unterschätzen. „Es ist kein gewöhnlicher Aufsteiger. Der Verein hat auf jeden Fall das Potenzial für das obere Drittel“, so Oliver Wild. Der FV Biberach sei eine Mannschaft, die diszipliniert auftrete und die sehr defensivstark sei. „Da gilt es, bei unserer bevorzugten offensiven Spielweise nicht die Geduld zu verlieren. Wir haben uns schon ein Konzept zurechtgelegt“, sagt der SVO-Spielertrainer. Wild stehen Manuel Mohr, David Mayer (beide im Urlaub), Christoph Bek (beruflich verhindert) und Serban Rosu nicht zur Verfügung. Letzterer hat nach seiner Verletzung erst einmal wieder trainiert, weshalb ein Einsatz noch zu früh kommt.
Der FV Biberach weist darauf hin, dass Zuschauer auch die Parkgarage am BSZ nutzen mögen.