Schwäbische Zeitung (Biberach)
Spezialistin mit Weitblick
Medizintechnik-Ingenieure arbeiten häufig im Projektmanagement. Sie planen, koordinieren und dokumentieren. Und das äußerst akribisch. Schließlich geht es in ihrem Beruf immer um Menschenleben. Zum Beispiel um das von Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind. Meist wird der Krebs operativ entfernt. Nach einer brusterhaltenden Operation wird anschließend bestrahlt. Strahlen schädigen die Erbsubstanz der Zellen. Allerdings können die zelleigenen Reparatursysteme die Schäden am Erbgut der guten Zellen reparieren.
Die Carl Zeiss Meditec AG hat ein intraoperatives Bestrahlungsgerät im Produktportfolio, mit dem noch im Operationssaal nach einer Brustoperation und während sich die Patientin in der Narkose befindet, direkt in der Operationshöhle einmal bestrahlt wird. Dabei werden eventuell am Randgewebe vorhandene Krebszellen abgetötet. „Diese lokale Behandlungsart minimiert im Vergleich zur Strahlentherapie von außen die Strahlenbelastung für das gesunde Gewebe und die Organe“, sagt MedizintechnikIngenieurin Swetlana Lorenz. Die 32-Jährige ist als Projektingenieurin an der Weiterentwicklung des Geräts beteiligt. sie sich auf Stellensuche begab, war Zeiss ihr Favorit, weil in der Optik führend. Zunächst arbeitete sie für einen Ingenieurdienstleister bei Zeiss, als eine Stelle in der Medizintechnik ausgeschrieben war, bewarb sie sich. Seit April 2015 ist sie feste Mitarbeiterin bei Zeiss Meditec in Oberkochen und als Projektingenieurin an der Weiterentwicklung des Bestrahlungsgeräts beteiligt.