Schwäbische Zeitung (Biberach)
Interesse und Begeisterung ungebrochen groß
Rund 700 Schülerinnen und Schülern hat die Humpis-Schule über das Erasmus+ -Programm bislang ein Auslandspraktikum ermöglicht. Das Interesse daran sei ungebrochen, die Begeisterung groß, berichtet Inge Spatscheck-Moser, eine der Lehrerinnen, die das Projekt in der Vor- und Nachbereitung betreuen und in der ersten und letzten Aufenthaltswoche im Ausland vor Ort sind, um Organisatorisches zu regeln. Voraussetzung zur Teilnahme am Erasmus+ -Praktikum ist unter anderem auch die Zustimmung des Arbeitgebers. „Um gute Azubis zu bekommen, ist das Angebot eines Auslandspraktikums mittlerweile ein Muss für viele Betriebe“, sagt Andreas Steck, Abteilungsleiter der kaufmännischen Berufsschule und Berater für Erasmus+ im Regierungspräsidium Tübingen. „Viele Firmen stehen inzwischen voll hinter diesem dualen Ausbildungsprojekt“betont Steck und berichtet, dass manche von ihnen einen erheblichen Teil der Kosten übernehmen. Schließlich profitieren sie davon, weil die Azubis generell erfahrener, selbständiger und flexibler von ihrem Berufspraktikum im EUAusland zurückkehren. Einige der Schüler sind durch das Praktikum zum ersten Mal ohne ihre Familie in einem anderen Land. Voraussetzung der EU-Förderung ist eine intensive Vor- und Nachbereitung des Auslandspraktikums. Die Schüler der Humpis-Schule bearbeiten dabei Projekte in Kleingruppen. Sie erstellen Infoflyer zum beruflichen Aufenthalt im Ausland und Reiseführer ebenso wie Filme und Web-, Facebookoder Instagram-Seiten. Marla hat mit anderen einen Sonntagsausflug in Dublin für die Schülergruppe organisiert, Marco und seine Kolleginnen einen Besichtigungstag für ihre 40-köpfige Gruppe in London vorbereitet. Denn die Wochenenden verbringen die Schüler und Schülerinnen in der Regel gemeinsam mit Sightseeing.
Ein Präsentationstag an der Schule bildet den Abschluss des Projekts. Lehrer von Berufsschulen in Reutlingen und Ludwigsburg waren dieses Jahr zu Gast in Ravensburg und haben Interesse an Erasmus+ gezeigt. Vielleicht werden Berufsschüler auch von dort aus künftig nach England oder Irland reisen. Eine Bereicherung sind die drei Wochen allemal – den ein oder anderen hat seither das Fernweh gepackt: Marco will nach seiner Ausbildung ein Jahr lang in der Dominikanischen Republik arbeiten und dann mit „perfektem Spanisch“seine herzliche Gastfamilie in Sevilla besuchen.