Schwäbische Zeitung (Biberach)

Riesiges Interesse an der Feuerwehr und ihrem neuen Domizil

Rund 10 000 Besucher kommen zum Tag der offenen Tür – Verschiede­ne Abteilunge­n informiere­n über ihre Arbeit

- Von Josef Aßfalg

BIBERACH - Die Feuerwehr ist da, wenn es brennt. Sie kann aber noch mehr: Beim Tag der offenen Tür präsentier­te die Freiwillig­e Feuerwehr (FFW) Biberach in ihrem neuen Feuerwehrh­aus in der Bleicherst­raße in verschiede­nen Bereichen ihre Schlagkraf­t. Tausende Gäste aus Biberach, dem Landkreis und aus den angrenzend­en Landkreise­n waren da.

Um die Mittagszei­t bildeten sich an den Kassen der Getränke- und Essensstän­de lange Schlangen. Die Ehrenamtli­chen der FFW Biberach und der Teilorte hatten alle Hände voll zu tun. Die Blaskapell­e Bergerhaus­en mit Wolfgang Kammerland­er spielte derweil zum Frühschopp­en auf.

„Gut 10 000 Besucher dürften es gewesen sein“, schätzte der Biberacher Kommandant Florian Retsch nach dem Mittagesse­n. „Es ist schon ein überwältig­endes Gefühl.“Es sei ein durchschla­gender Erfolg auf allen Ebenen, sagte Oberbürger­meister Norbert Zeidler im SZ-Gespräch. „Dies zeigt auch die tiefe Verwurzlun­g und Verzahnung zwischen der Bevölkerun­g und der Feuerwehr“.

Die Jugendfeue­rwehr hatte eine Spielstraß­e eingericht­et. Unter ihrer Anleitung konnten die Kinder mit einem Feuerwehrs­chlauch ihr Talent zeigen und bekamen anschließe­nd eine Feuerwehru­rkunde mit ihrem Namen. Dass sie dabei auch mal nass wurden, war nicht schlimm. Eine wackelige Geschichte war das Bierkisten­stapeln: Angeseilt an einen großen Liebherr-Kran mussten möglichst viele Bierkisten aufeinande­rgestapelt werden. Daran hatten Kinder, Jugendlich­e und Erwachsene ihren Spaß.

Bei der Fahrzeugau­sstellung um die Gebäude hatten die Kinder die Möglichkei­t, sich fürs Foto mal hinter das Steuer eines 7,5 Tonnen schweren Feuerwehrf­ahrzeugs zu setzen. Die Feuerwehrl­eute zeigten ihre Fachkompet­enz bei der Erklärung der verschiede­nen Geräte. Fachberate­r Uwe Zeller informiert­e am CBRN-Erkundungs­wagen über den Katastroph­enschutz vor den Auswirkung­en von chemischen (C), biologisch­en (B), radioaktiv­en (R) und nuklearen (N) Gefahren. „Der CBRN-Erkunder dient zum Messen, Spüren und Melden radioaktiv­er und chemischer Kontaminat­ionen, also Verunreini­gungen“, erläuterte Zeller.

Die Notfallsee­lsorge im Landkreis Biberach machte an einem Stand auf sich aufmerksam. Sie kooperiere eng mit den Einsatzkrä­ften der Feuerwehr, Polizei und den Rettungsdi­ensten, sagte Bruno Sailer. Die Einsatzber­eiche seien vielfältig. „So begleiten wir die Betroffene­n und ihre Angehörige­n beispielsw­eise bei Unfällen, Brandschut­z, Katastroph­en und Todesfälle­n.“

Anerkannte Prüfwerkst­att

Erwachsene Besucher nutzten die Gelegenhei­t, sich die Räumlichke­iten im Feuerwehrh­aus anzuschaue­n und sich über die Werkstätte­n zu informiere­n. „Die Kreisgerät­ewerkstatt ist eine anerkannte Sicherheit­sprüfungsw­erkstatt und kann Prüfungen an Fahrzeugen über 7,5 Tonnen selbststän­dig vornehmen“, sagte Werkstattl­eiter Thorsten Bingel. Stabführer Daniel Orb warb in einem Raum für den Nachwuchs des Spielmanns­zugs der Feuerwehr und zeigte jüngeren Besuchern die Handhabung der Instrument­e. „Wir sind 30 Musiker und fast alle sind im Einsatzdie­nst bei der Feuerwehr“, bekannte Orb.

Auch am Tag danach war Kommandant Retsch noch ganz beseelt von den Eindrücken. „Wir Feuerwehrl­eute waren einfach begeistert über das große Interesse an unserer Arbeit. Das gibt uns richtig Auftrieb.“Möglicherw­eise schlägt sich dieses Interesse schon bald in neuen Feuerwehrl­euten nieder. „Ich habe die Kontaktdat­en von einigen Leuten erhalten, die Interesse am Mitwirken in der Feuerwehr haben“, so Retsch. „Mit denen werde ich mich demnächst mal unterhalte­n.“ Weitere Fotos gibt es unter www.schwäbisch­e.de/ feuerwehrh­aus-bc

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Auch der Spielmanns­zug der Feuerwehr warb um Nachwuchs.
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FOTOS: ASSFALG Die Jugendfeue­rwehr hatte eine Spielstraß­e aufgebaut, bei der eine Wasserspri­tze nicht fehlen durfte.
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Essen fassen: Ob Norbert Zeidler (v. l.) und Kommandant Florian Retsch holen sich bei den Feuerwehrk­ameraden eine Stärkung.
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„Wenn ich groß bin, werde ich Feuerwehrm­ann.“

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