Schwäbische Zeitung (Biberach)
Berta-Hummel-Ausstellung endet am Wochenende
Städtische Galerie im Fruchtkasten des Klosters bietet auch am Tag der Deutschen Einheit eine Führung an
OCHSENHAUSEN (sz) - Die große Sommerausstellung mit Berta Hummel (1909–1946) in Ochsenhausen geht zu Ende. Noch bis einschließlich Sonntag, 7. Oktober, sind in der städtischen Galerie im Fruchtkasten des Klosters die Werke der Malerin und Klosterschwester zu sehen. Tausende von Besuchern haben seit der Eröffnung der Ausstellung im Juli die Gelegenheit genutzt, neben den bekannten Hummel-Kindern das weitgehend unbekannte malerische Werk der Künstlerin zu entdecken.
Berta Hummel wurde 1909 im niederbayerischen Massing geboren. Schon früh wurde ihre künstlerische Begabung erkannt und gefördert. Sie genoss bei ihren Professoren hohe Anerkennung, eine hoffnungsvolle Künstlerlaufbahn lag vor ihr. Doch Berta Hummel stellte die Weichen für ihr Leben anders: 1931 trat sie als Ordensschwester in das bei Bad Saulgau gelegene Kloster Sießen ein. Unter ihrem Klosternamen Maria Innocentia schuf sie dort die berühmten Hummel-Kinder. Die Zeichnungen liebenswerter und unbeschwerter Kinder machten sie fast über Nacht berühmt.
Erst in den letzten Jahren begann man, hinter das Markenzeichen der Hummel zu schauen. Das Resultat war überraschend, denn zum Vorschein kam das bisher fast unbekannte Werk einer bekannten Künstlerin, das in seiner Qualität und Vielfalt meilenweit von der schablonenhaften heilen Welt ihrer Kinderbilder entfernt ist. Viele der gezeigten Arbeiten werden erstmals einem breiten Publikum zugänglich gemacht.