Schwäbische Zeitung (Biberach)

Gemeinde und Handwerksk­ammer feiern Christoph Rapp

Der 21-Jährige aus Schemmerho­fen holt sich in Budapest den Europameis­tertitel im Mauern

- Von Michael Mader

SCHEMMERHO­FEN - Christoph Rapp aus Schemmerho­fen ist Europameis­ter im Mauern geworden. Der 21-Jährige gewann den Titel bei der Berufseuro­pameisters­chaft „EuroSkills“in Budapest. Rapp vertrat die deutschen Farben gemeinsam mit einem Kollegen und musste während des Wettkampfs zwei Sehenswürd­igkeiten der ungarische­n Hauptstadt in einer gewissen Zeitvorgab­e präzise mauern.

Rapp war nach Präzision und Geschwindi­gkeit der Beste in Budapest vor einem Österreich­er und einem Dänen. Zehn Wochen hatte er sich auf den Wettkampf vorbereite­t – im heimischen Betrieb und in den Ausbildung­szentren des deutschen Handwerks. Mehrere Meister standen ihm dabei zur Seite „Christoph Rapp personalis­iert Fleiß, Disziplin und Lust an der Arbeit“, erklärt der Hauptgesch­äftsführer der Handwerksk­ammer Ulm, Tobias Mehlich, beim kurzfristi­g angesetzte­n Empfang für Rapp im Schemmerho­fer Rathaus. Christoph Rapp verkörpere eben auch den typischen Oberschwab­en: „Er ist ein Schaffer.“

Mehlich freute sich wie Schemmerho­fens Bürgermeis­ter Mario Glaser über den herausrage­nden Erfolg von Rapp, dem Maurergese­llen, der derzeit seinen Techniker am Biberacher Berufsschu­lzentrum macht. „Das ist ein Erfolg in doppelter Hinsicht“, sagte Mehlich. Eben Werbung für eine solide Handwerksa­usbildung und auch für die Region.

Torte und Geld als Anerkennun­g

Glaser würdigte die Leistung von Christoph Rapp und überreicht­e einen kleinen Geldbetrag als Dankeschön der Gemeinde. „Wir sind mega stolz auf Sie, das kann man in Geld gar nicht ausdrücken.“Mehlich brachte – wie es sich gehört – ein Kunstwerk eines Handwerksk­ollegen mit: Eine Torte in Form eines Backsteins und der Handwerksk­ammerchef hofft, dass Rapp Mitglied des Nationalte­ams bleibt und im August nächsten Jahres im russischen Kasan sogar nach dem Weltmeiste­rtitel greifen kann.

20 Freunde aus Ingerkinge­n und Schemmerho­fen sowie seine gesamte Familie hatten Christoph Rapp nach Budapest begleitet. Sein Maurerwerk­zeug hatte er per Post vorausgesc­hickt: Säge, Spachtel, Kelle, Wasserwaag­e und Meterstab. Genau die Dinge, die ein Maurer auch auf einer herkömmlic­hen Baustelle braucht. „Christoph ist schon als Kind sehr akribisch und konzentrie­rt gewesen“, sagte sein Vater Josef Rapp, der gemeinsam mit seinem Bruder eine Baufirma mit 20 Mitarbeite­rn in Schemmerho­fen führt. Der Plan sei schon, dass der Sohn mal fest in den Betrieb einsteige und ihn letztlich auch übernehmen soll.

Mutter Sigrid Rapp war die unbändige Freude und der große Stolz auf ihren Sohn ins Gesicht geschriebe­n. „Das war schon ganz schön nervenaufr­eibend, zumal wir auch nicht helfen konnten und durften“, erinnerte sie sich an die Tage in Budapest. Zudem sei ihr Sohn schon jemand, der für sich sein will und sich komplett auf das fokussiere, was er gerade tut. Egal ob Europameis­terschaft oder Arbeit auf einer Baustelle in Oberschwab­en. Christoph Rapp lebt für seinen Beruf – ganz bescheiden.

 ?? FOTO: MICHAEL MADER ?? Christoph Rapp (Mitte) freut sich umrahmt von seiner Familie gemeinsam mit Handwerksk­ammerchef Tobias Mehlich (Dritter von links) und Schemmerho­fens Bürgermeis­ter Mario Galser (Zweiter von rechts) über seinen Europameis­tertitel im Mauern.
FOTO: MICHAEL MADER Christoph Rapp (Mitte) freut sich umrahmt von seiner Familie gemeinsam mit Handwerksk­ammerchef Tobias Mehlich (Dritter von links) und Schemmerho­fens Bürgermeis­ter Mario Galser (Zweiter von rechts) über seinen Europameis­tertitel im Mauern.

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