Schwäbische Zeitung (Biberach)

Christian Koch

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Bei der B 465 handelt es sich um eine Bundesstra­ße, daraus ergibt sich die Zuständigk­eit. Zu diesem Thema habe ich bereits ein erstes Gespräch mit dem Biberacher Baubürgerm­eister geführt. Er hat mir versichert, dass wir hier geschlosse­n als Gemeinde, Stadt Biberach und Landkreis auftreten. Als Gemeinde können wir nur beharrlich versuchen, über die Abgeordnet­en sowie die Ministerie­n und das Regierungs­präsidium Einfluss zu nehmen. Unser Fokus muss insbesonde­re beim Aufstieg zur B 30 bei Mettenberg liegen: Der bedeutet für uns als Gemeinde eine prognostiz­ierte Entlastung um 55 Prozent auf 6500 Fahrzeuge am Tag in Herrlishöf­en (sonst täglich 14 500).

Wir leben hier in einem der attraktivs­ten Landkreise. Die Mischung aus herrlicher Landschaft, dynamische­r Wirtschaft, vielfältig­en Bildungsan­geboten und Kultur stimmt. Die Menschen wissen das. Sie wissen aber auch um ihre Verantwort­ung für das Gemeinwese­n und wollen an Planungen und Entscheidu­ngen teilhaben. Die Bürgerbete­iligung ist bei vielen Verfahren gesetzlich vorgeschri­eben. Wenn sie dennoch als mangelhaft empfunden wird, dann möglicherw­eise deshalb, weil es einerseits an Transparen­z fehlt, anderersei­ts an ehrlicher Wertschätz­ung der Menschen, die eine andere Meinung haben. Warthausen kann hier besser werden. Deshalb trete ich an.

Es erstaunt mich, dass die Verwaltung trotz der Verpflicht­ung zur langfristi­gen Bedarfspla­nung derzeit offenbar unter akutem Handlungsd­ruck steht. So jedenfalls höre ich das bei den Gesprächen mit den Bürgern, insbesonde­re in Birkenhard, heraus. Welche Planungen (und Grundstück­e) für einen Neubau Verwaltung und Gemeindera­t haben, werde ich erst mal anschauen müssen. Was die Betreuungs­zeiten angeht, stelle ich mir vor, hier gemeinsam mit Verwaltung und Eltern zeitnah bedarfsger­echte Angebote zu entwickeln. Insgesamt sehe ich hier einen Schwerpunk­t meiner künftigen Arbeit und bin wegen meiner fünfjährig­en Tochter nah am Thema.

Jeder Ortsteil hat seine eigene Identität und Geschichte und diese sind wichtig für das Gesamtbild Warthausen­s. Allerdings möchte ich den Zusammenha­lt fördern, denn nur gemeinsam können wir die Gemeinde nach außen gut vertreten. Wenn wir die Interessen der Vereine und der Gemeinde zusammenfü­hren, entsteht ein besserer Austausch unter den Bürgern und letztendli­ch auch ein besseres Wir-Gefühl. Hier denke ich auch an ein gemeinsame­s Fest, welches von Ortsteil zu Ortsteil wechselt und bei dem die Gemeinde vor allem den Vereinen den Rücken stärkt, um ihnen so Planungssi­cherheit zu gewährleis­ten.

Das IGI ist nicht der größte Streitpunk­t, an dieser Stelle zeigen sich nur die Probleme, die Warthausen im Miteinande­r hat, besonders deutlich. Wir sind dort nur ein Akteur unter vielen! Die Planung hat eine Geschichte, welche ich mir erarbeiten muss. Dabei möchte ich zwei Fragen stellen: Wie ist es zu der Verschiebu­ng des Plangebiet­s gekommen? Welche insbesonde­re finanziell­en Risiken drohen der Gemeinde bei Änderungen? Diese Fragen möchte ich mit dem Gemeindera­t besprechen und dann, soweit das möglich ist, transparen­t darstellen. Die Menschen im Rißtal sind keine Wutbürger! Sie wollen die planerisch­en Entscheidu­ngen nachvollzi­ehen können.

Das Thema ist mir sehr wichtig, denn in den Vereinen schlägt das Herz der Gemeinde. Hier wird ehrenamtli­ch mehr getan, als der Staat je leisten könnte. Nehmen Sie nur die Musikausbi­ldung im Musikverei­n. Aber auch die Feuerwehr ist eine wichtige Säule für die Erziehung junger Menschen zur Verantwort­ung. Andere Vereine dokumentie­ren zum Beispiel die Geschichte ihres Ortsteils oder bieten Möglichkei­ten für Sport oder Hobby. Konkret werde ich die Bedürfniss­e der Vereine erst einmal abfragen müssen. Ich bin aber überzeugt: Sie alle verdienen Wertschätz­ung und Unterstütz­ung und einen Bürgermeis­ter, dessen Wort man vertrauen kann. Dafür stehe ich.

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