Schwäbische Zeitung (Biberach)
Andreas Reiner
Um eine Entlastung zu erreichen, müssen Fakten gesammelt werden. Lärm- und Geschwindigkeitsmessungen sowie Verkehrszählungen sind hierfür die Grundlage. Anträge müssen jedoch auch gestellt werden! Bei den betreffenden Stellen muss regelmäßig ein aktueller Sachstand abgefragt werden. Trotz des begrenzten Handlungsspielraums hätte man schon längst für Entlastung sorgen können, zum Beispiel Lärmschutzwände entlang der B 30 auf Höhe Barabein. Unserer Teilgemeinde Barabein wird durch den angrenzenden Kiesabbau zukünftig noch mehr Belastung zugemutet! Handlungsbedarf ist hier längst überfällig.
Bürgerbeteiligung kann nur dann entstehen, wenn es eine Bereitschaft zur Kommunikation und Präsenz vor Ort gibt. Das ist seit geraumer Zeit nicht der Fall. Folglich haben viele Bürgerinnen und Bürger das Gefühl, dass über ihre Köpfe hinweg entschieden wird. Gerade bei prägnanten Einschnitten in vorhandene Strukturen der Gemeinde sehe ich es als meine Pflicht an, den Bürgerinnen und Bürgern mit Offenheit zu begegnen.
Es ist mir ein Anliegen, die bisherigen Strukturen der Betreuungsangebote für Kinder in den Teilgemeinden aufrechtzuerhalten und bei Bedarf zu verbessern. Beispielsweise wurden notwendige Sanierungen zu lange ignoriert. In den vergangenen acht Jahren wurde hier offensichtlich einiges versäumt. Darüber hinaus sehe ich momentan noch keinen Anlass für die Debatte, einen zentralen Standort zulasten der Teilorte für die Kinderbetreuung zu schaffen.
Fakt ist, dass sich über Jahrzehnte hinweg eine gelebte Eigenständigkeit der Teilgemeinden herausgebildet hat (zum Beispiel Warthausen-Birkenhard). Bei dieser gewachsenen Identität ist es andererseits eine Herausforderung, sich mit den anderen Teilgemeinden bei bestimmten Themen auf solidarischer Ebene wiederzufinden. Beispielgebend ist Herrlishöfen/Barabein mit ihrer Verkehrsproblematik. Aus meiner Sicht wäre hier die Unterstützung durch die anderen Teilgemeinden wünschenswert.
Aus jetziger Sicht lehne ich das IGI ab. Offensichtlich durch Ignoranz wurden viele betroffene Mitbürger vor den Kopf gestoßen, indem sie nun vor vollendeten Tatsachen stehen. Die mangelnde Transparenz in der Kommunikation mit den Bürgern, insbesondere im Vorfeld der Entscheidung, wirft viele Fragen auf. Wie definieren wir Lebensqualität im ländlichen Raum? Welche Maßnahmen zur Infrastruktur zieht das Projekt nach sich? Basiert unser Gemeindewohl nur noch auf Zuwachs? Als Vertreter der Bürgerinnen und Bürger werde ich die bisherige Planung ethisch und wirtschaftlich auf den Prüfstand stellen. Dabei muss die Bürgerschaft miteinbezogen werden.
Die beachtliche Anzahl der Vereine in Warthausen und den Teilgemeinden zeigt auf, dass das Ehrenamt bei uns einen hohen Stellenwert hat. Dies macht sich insbesondere auch bei der Jugendund Seniorenarbeit bemerkbar. Ein wichtiger Schwerpunkt meiner Amtsführung wird daher die Kommunikation mit den Vereinen und deren Obmann sein