Schwäbische Zeitung (Biberach)
Georg Haller verewigte die Schönheit der Natur
Ausstellung des sathmarschwäbischen Künstlers noch bis zum 30. November in Warthausen zu sehen
WARTHAUSEN (sz) - Die Bilder des sathmarschwäbischen Malers Georg Haller (1883–1934) sind derzeit im Warthauser Rathaus zu sehen. Noch bis zum 30. November haben Besucher die Gelegenheit, die Werke während der Öffnungszeiten des Rathauses anzuschauen.
Georg Haller wuchs in Terem (heute: Rumänien) in einfachen Verhältnissen als Kind sathmarschwäbischer Eltern auf. Nach einem Jahr im Priesterseminar in Sathmar entschied er sich für eine künstlerische Laufbahn und studierte in Budapest an der Hochschule für angewandte Kunst. Seine Familie entzog ihm daraufhin die materielle Unterstützung, sodass er auf Stipendien angewiesen war und Zeichenunterricht gab. Anschließend bildete er sich zu einem akademischen Maler weiter und stellte seine Aquarell-, Pastell- und Ölbilder im Nationalsalon aus. 1914 nahm er an einem Kurs in Frauenbach (heute: Rumänien) teil. Inspiriert durch den Austausch mit anderen wichtigen Künstlern wurden seine Bilder energiegeladener und dynamischer.
Haller wendete die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufkommende Maltechnik der Freilichtmalerei an. In der ersten Phase hat auch die Frauenbacher Künstlerkolonie sich dieser Malmethode verschrieben. Es ist bei seinem naturalistischen Stil festzustellen, dass er über Qualitäten wie gründliches grafisches Wissen, Farbgebung und Linienführung sowie über herausragende kompositorische Fähigkeit verfügte. Man kann in seinen Bildern verfeinerte, reichhaltige und abwechslungsreiche Harmonien entdecken. Haller ist in erster Linie ein Künstler gewesen, der die Schönheiten der Natur und deren Stimmungen verewigt hat, daneben malte und zeichnete er gerne Gebäude und Straßenzüge.