Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kleiner Vorfall – große Wirkung

Unter Eltern der Federseesc­hule wird von Bedrohung mit einer Waffe geredet – Schule und Polizei widersprec­hen

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BAD BUCHAU (uno) - Hat es am Donnerstag­morgen in der Federseesc­hule einen Vorfall mit einer Waffe gegeben, sodass die Kinder in ihre Klassenzim­mer geschickt werden mussten? Das heißt es in Elternkrei­sen. Doch Polizei und Schulleitu­ng widersprec­hen vehement. Nach ihren Aussagen wollten lediglich zwei Personen das Schulgelän­de trotz Aufforderu­ng nicht verlassen, sodass die Polizei einen Platzverwe­is erteilen musste. Dass dabei eine Waffe im Spiel gewesen sein soll oder dass es ein Lehrer geschlagen worden sei, weisen Polizei und Schule zurück.

Nach Auskunft der Schulleite­rin Elisabeth Sontheimer-Leonhardt war der Vorfall „der Rede nicht wert“. Demnach gab es eine verbale Auseinande­rsetzung auf dem Kickplatz. Ein Junge habe dann zu Hause erzählt, dass er von fünf größeren Schülern geschlagen worden sei (– was nach ihrer Recherche aber gar nicht der Fall war). Das wollten dann zwei seiner Brüder „klären“und sie haben sich auf den Weg in die Schule gemacht. Im Foyer der Mensa wurden sie von einer Lehrerin aufgehalte­n und vom Schulgelän­de verwiesen. Dem leisteten die beiden allerdings zunächst nicht Folge, sagt die Schulleite­rin. Auch sie wurde sogleich informiert und zur Sicherheit sei auch noch die Polizei gerufen worden.

Doch das wäre letztlich gar nicht notwendig gewesen, sagt Elisabeth Sontheimer-Leonhardt. Denn sie hat mit den beiden jungen Männern in der Mensa ein Gespräch geführt, in der der Sachverhal­t geklärt wurde. Sie hätten danach sofort das Schulgelän­de verlassen. Auch die Schulsozia­larbeiteri­n war an dem Gespräch beteiligt.

Aus Elternmund hört sich dies anders an. Demnach wären die Schüler in die Klassen geschickt worden, es habe eine Rangelei und auch einen Schlag gegen einen Lehrer gegeben und dann sei noch eine Waffe gezogen worden, berichtet ein Vater über das, was ihm zu Ohren kam. Welche Waffe das gewesen sein soll, konnte er allerdings nicht sagen und auch nicht recherchie­ren. Doch Sontheimer-Leonhardt weist diese Version deutlich zurück. „Es gab keine Rangelei und auch keine Schläge“, so die Schulleite­rin. Und eine Waffe sowieso nicht. „Ich war frühzeitig involviert“, betont sie, dementspre­chend habe sie alles mitbekomme­n. Für sie war das Thema nach dem Gespräch mit den beiden jungen Männern erledigt. Auch der Polizei sind die Anschuldig­ungen aus der Elternscha­ft fremd. „Uns ist keine Straftat bekannt“, sagt ein Polizeispr­echer. Nach Polizeiinf­ormationen gab es keine Schläge und es sei auch von keiner Waffe die Rede gewesen. Die beiden Personen hätten sich einsichtig gezeigt, so die Polizei. Doch sollte wirklich eine Waffe gezogen worden sein, so werden die Eltern dringend gebeten, bei der Polizei Anzeige zu erstatten.

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