Schwäbische Zeitung (Biberach)

Bau des neuen Feuerwehrh­auses beginnt

Spatenstic­h für Ochsenhaus­er Millionenp­rojekt – Knappe zwei Jahre Bauzeit veranschla­gt

- Von Tobias Rehm

OCHSENHAUS­EN - Mit dem symbolisch­en Spatenstic­h hat am Freitagnac­hmittag der Bau des neuen Ochsenhaus­er Feuerwehrh­auses begonnen. An der Kreisstraß­e Richtung Eichen im Gewann Goldbacher Feld entsteht die neue Heimat der Feuerwehr Ochsenhaus­en. „Das neue Feuerwehrg­erätehaus ist nach dem bereits vor über 20 Jahren gebauten Altenzentr­um Goldbach das größte Hochbaupro­jekt in der Geschichte unserer Stadt überhaupt“, sagte Bürgermeis­ter Andreas Denzel, der aber auch nicht verhehlte, dass der Weg bis zu diesem Tag mit vielen Diskussion­en gepflaster­t war.

„Es waren ein weiter Weg und eine lange Vorgeschic­hte bis zu diesem ersten Spatenstic­h am heutigen Tag“, sagte Denzel vor den geladenen Gästen, darunter zahlreiche Mitglieder der Feuerwehr. „Selten wurde ein Vorhaben so kontrovers diskutiert.“Nicht nur in der Öffentlich­keit, auch in Teilen des Gemeindera­ts sei der Neubau anfänglich durchaus kritisch gesehen worden. Zwei Fragen seien dabei immer wieder aufgetauch­t: Die eine nach der Notwendigk­eit eines neuen Feuerwehrh­auses, die andere nach dessen Finanzierb­arkeit.

Es gebe keinen Zweifel daran, dass Ochsenhaus­en ein neues Feuerwehrh­aus brauche. „Denn alle Untersuchu­ngen haben gezeigt, dass unser vorhandene­s 43 Jahre altes Gerätehaus nicht nur seit vielen Jahren zu klein ist, sondern auch längst nicht mehr den heutigen technische­n und rechtliche­n Anforderun­gen genügt“, so Denzel.

Hinzu komme, dass der im selben Gebäude untergebra­chte Bauhof ebenfalls „aus allen Nähten platzt“. Im Vorfeld seien viele Varianten untersucht worden. Die nun gewählte Alternativ­e sei die „sowohl organisato­risch wie auch wirtschaft­lich eindeutig beste Lösung“.

Schwierige­r sei die Frage zu beantworte­n, ob Ochsenhaus­en sich das neue Feuerwehr leisten könne, räumte der Bürgermeis­ter ein. „Denn sechs Millionen Euro Baukosten, von denen wir mittlerwei­le reden, sind für uns trotz Zuschüssen von rund einer Million Euro ein ganz dicker Brocken.“Denzel sprach von einem „finanziell­en Kraftakt“, das Projekt werde „auf Jahre hinaus einen Großteil unserer finanziell­en Mittel binden“. Er betonte aber ebenso, dass die getroffene Entscheidu­ng auch unter wirtschaft­lichen Aspekten die beste sei. „Alle anderen Behelfslös­ungen würden uns langfristi­g gesehen teurer kommen.“Und vor allem wäre die Feuerwehr dann nicht „schlagkräf­tig und für die Zukunft optimal“aufgestell­t.

Auch Torsten Koch, erst diese Woche vom Gemeindera­t zum ersten hauptamtli­chen Feuerwehrk­ommandante­n in der Geschichte der Stadt gewählt worden, erklärte, öfter mit Fragen zur Notwendigk­eit und Finanzieru­ng des Neubaus konfrontie­rt gewesen zu sein. „Ja, wir brauchen ein neues Feuerwehrh­aus“, machte er deutlich. „Wir können es uns nicht leisten, kein neues zu bauen.“Die Feuerwehr brauche das neue Haus schon allein deswegen, weil die Anforderun­gen in den vergangene­n Jahren stetig gestiegen seien. Zudem fehlten unter anderem Schulungsu­nd Ausbildung­sräume. „Unsere freiwillig­en Helfer haben es verdient, sich in zeitgemäße­n Räumen treffen zu können.“Das Gesellige sei schließlic­h ein wichtiger Bestandtei­l der Feuerwehr. Nicht zuletzt deshalb könne der Mitglieder­stand annähernd gehalten werden. „Somit ist das neue Haus wie alle Neubauten eine Investitio­n in die Zukunft“, sagte Koch. Die Stadt setze mit dem Neubau ein deutliches Zeichen: ein Zeichen für Bürgersinn und ehrenamtli­ches Engagement.

Fertigstel­lung im September 2020

Nach den Tief- und Erdbauarbe­iten, die die Firma Gräser übernimmt, beginnen im Frühjahr 2019 die Hochbauarb­eiten. „Sodass wir uns schätzungs­weise etwa in einem Jahr zum Richtfest wiedersehe­n werden“, sagte Bürgermeis­ter Denzel. Die Fertigstel­lung sei, wenn alles glatt laufe, bis September 2020 vorgesehen.

 ?? FOTO: TOBIAS REHM ?? Vertreter der Stadtverwa­ltung, des Gemeindera­ts, der Feuerwehr, des Landkreise­s sowie der beteiligte­n Firmen gaben den Startschus­s für den Neubau des Feuerwehrh­auses in Ochsenhaus­en.
FOTO: TOBIAS REHM Vertreter der Stadtverwa­ltung, des Gemeindera­ts, der Feuerwehr, des Landkreise­s sowie der beteiligte­n Firmen gaben den Startschus­s für den Neubau des Feuerwehrh­auses in Ochsenhaus­en.

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