Schwäbische Zeitung (Biberach)
Bau des neuen Feuerwehrhauses beginnt
Spatenstich für Ochsenhauser Millionenprojekt – Knappe zwei Jahre Bauzeit veranschlagt
OCHSENHAUSEN - Mit dem symbolischen Spatenstich hat am Freitagnachmittag der Bau des neuen Ochsenhauser Feuerwehrhauses begonnen. An der Kreisstraße Richtung Eichen im Gewann Goldbacher Feld entsteht die neue Heimat der Feuerwehr Ochsenhausen. „Das neue Feuerwehrgerätehaus ist nach dem bereits vor über 20 Jahren gebauten Altenzentrum Goldbach das größte Hochbauprojekt in der Geschichte unserer Stadt überhaupt“, sagte Bürgermeister Andreas Denzel, der aber auch nicht verhehlte, dass der Weg bis zu diesem Tag mit vielen Diskussionen gepflastert war.
„Es waren ein weiter Weg und eine lange Vorgeschichte bis zu diesem ersten Spatenstich am heutigen Tag“, sagte Denzel vor den geladenen Gästen, darunter zahlreiche Mitglieder der Feuerwehr. „Selten wurde ein Vorhaben so kontrovers diskutiert.“Nicht nur in der Öffentlichkeit, auch in Teilen des Gemeinderats sei der Neubau anfänglich durchaus kritisch gesehen worden. Zwei Fragen seien dabei immer wieder aufgetaucht: Die eine nach der Notwendigkeit eines neuen Feuerwehrhauses, die andere nach dessen Finanzierbarkeit.
Es gebe keinen Zweifel daran, dass Ochsenhausen ein neues Feuerwehrhaus brauche. „Denn alle Untersuchungen haben gezeigt, dass unser vorhandenes 43 Jahre altes Gerätehaus nicht nur seit vielen Jahren zu klein ist, sondern auch längst nicht mehr den heutigen technischen und rechtlichen Anforderungen genügt“, so Denzel.
Hinzu komme, dass der im selben Gebäude untergebrachte Bauhof ebenfalls „aus allen Nähten platzt“. Im Vorfeld seien viele Varianten untersucht worden. Die nun gewählte Alternative sei die „sowohl organisatorisch wie auch wirtschaftlich eindeutig beste Lösung“.
Schwieriger sei die Frage zu beantworten, ob Ochsenhausen sich das neue Feuerwehr leisten könne, räumte der Bürgermeister ein. „Denn sechs Millionen Euro Baukosten, von denen wir mittlerweile reden, sind für uns trotz Zuschüssen von rund einer Million Euro ein ganz dicker Brocken.“Denzel sprach von einem „finanziellen Kraftakt“, das Projekt werde „auf Jahre hinaus einen Großteil unserer finanziellen Mittel binden“. Er betonte aber ebenso, dass die getroffene Entscheidung auch unter wirtschaftlichen Aspekten die beste sei. „Alle anderen Behelfslösungen würden uns langfristig gesehen teurer kommen.“Und vor allem wäre die Feuerwehr dann nicht „schlagkräftig und für die Zukunft optimal“aufgestellt.
Auch Torsten Koch, erst diese Woche vom Gemeinderat zum ersten hauptamtlichen Feuerwehrkommandanten in der Geschichte der Stadt gewählt worden, erklärte, öfter mit Fragen zur Notwendigkeit und Finanzierung des Neubaus konfrontiert gewesen zu sein. „Ja, wir brauchen ein neues Feuerwehrhaus“, machte er deutlich. „Wir können es uns nicht leisten, kein neues zu bauen.“Die Feuerwehr brauche das neue Haus schon allein deswegen, weil die Anforderungen in den vergangenen Jahren stetig gestiegen seien. Zudem fehlten unter anderem Schulungsund Ausbildungsräume. „Unsere freiwilligen Helfer haben es verdient, sich in zeitgemäßen Räumen treffen zu können.“Das Gesellige sei schließlich ein wichtiger Bestandteil der Feuerwehr. Nicht zuletzt deshalb könne der Mitgliederstand annähernd gehalten werden. „Somit ist das neue Haus wie alle Neubauten eine Investition in die Zukunft“, sagte Koch. Die Stadt setze mit dem Neubau ein deutliches Zeichen: ein Zeichen für Bürgersinn und ehrenamtliches Engagement.
Fertigstellung im September 2020
Nach den Tief- und Erdbauarbeiten, die die Firma Gräser übernimmt, beginnen im Frühjahr 2019 die Hochbauarbeiten. „Sodass wir uns schätzungsweise etwa in einem Jahr zum Richtfest wiedersehen werden“, sagte Bürgermeister Denzel. Die Fertigstellung sei, wenn alles glatt laufe, bis September 2020 vorgesehen.