Schwäbische Zeitung (Biberach)
Anregungen für die Palliativversorgung in Heimen
Förderverein Hospiz veranstaltete wieder die Weiterbildung „Palliative Praxis“
BIBERACH (sz) - 18 erfahrene Pflegekräfte und Betreuungsassistenten aus den Pflegeheimen des Landkreises haben in der VHS die 40-stündige Schulung „Palliative Praxis“des Fördervereins Hospiz besucht. Die Lehrerin für Pflegeberufe und Pflegekraft für Palliative Care, Camilla Flechtner, und der Biberacher Allgemeinarzt, Geriater und Palliativarzt Axel Rieber, beide zertifizierte Moderatoren des Curriculums, leiteten den fünftägigen Kurs.
Die Schulung vermittelt ein ganzheitliches Betreuungskonzept für schwerkranke und sterbende Menschen sowie deren Angehörige. Bis zu ihrem Lebensende soll ihnen Lebensqualität ermöglicht werden. Anhand eines modernen didaktischen Konzepts, entwickelt im Auftrag der Robert-Bosch-Stiftung, erarbeiten die Teilnehmer aktiv in Gruppen und Rollenspielen die Begleitung von Menschen bis zu ihrem Lebensende anhand einer fiktiven Fallgeschichte. Diese Begleitung schwerkranker, auch demenziell veränderter Menschen, die Kommunikation mit ihnen und ihren Angehörigen, die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit verschiedenen Berufsgruppen sowie modernes Schmerzmanagement werden geübt. Ethische Probleme, zum Beispiel solche der Selbstbestimmung, rechtliche und andere Fragestellungen werden besprochen. Dadurch wird eine Kultur des Sterbens entwickelt, die eigene Haltung zu Krankheit, Sterben, Tod und Trauer gestärkt und die Arbeitszufriedenheit und Motivation gesteigert.
Die Kursteilnehmer erhalten ein Zertifikat von der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin – ein Qualitätsmerkmal für Heime. Die Teilnehmer werden das Erlernte in ihren Heimen weitervermitteln.