Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Keine Impfung gegen Hepatitis C“
RAVENSBURG (seli) - In einer Klinik in Donauwörth hat ein Arzt mindestens 16 Patienten mit Hepatitis C infiziert. Rund 500 weitere ehemalige Patienten müssen sich ebenfalls testen lassen. Derzeit wird gegen den Narkosearzt ermittelt, ob er sich selbst Arzneien gespritzt und dieselben Spritzen dann für Patienten verwendet hat. Was genau hinter der Krankheit steckt, das erklärt der Vorsitzende der Kreisärzteschaft Ravensburg, Hans Bürger, (Foto: pr) im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“.
Wie gefährlich ist das Hepatitis-Virus?
Die akute VirusHepatitis ist eine entzündliche Erkrankung der gesamten Leber. Man unterscheidet zwischen akuten Verläufen und chronischen, die länger als sechs Monate andauern. Zu den häufigsten Auslösern einer akuten Hepatitis zählen virale Infektionen und medikamentös-toxische Schädigungen der Leber.
Wie wird Hepatitis C übertragen?
Hepatitis C wird durch Blut übertragen, sehr selten sexuell. Ein Kontakt mit dem Virus kann bei weniger als einem Prozent der Deutschen nachgewiesen werden.
Wie werden Hepatitis A und Hepatitis B übertragen?
Die Übertragung von Hepatitis A erfolgt durch infizierte Nahrungsmittel wie Salate oder Meerestiere sowie durch Aufnahme ungenügend desinfizierten Wassers. Hepatitis B wird durch Blutkontakt, sexuellen Kontakt und rund um die Geburt von der Mutter auf den Säugling übertragen.
Wie wird Hepatitis C behandelt?
Aufgrund des guten Ansprechens einer antiviralen Therapie in der Frühphase der Infektion und der hohen Chronifizierungsrate sollte innerhalb der ersten drei bis vier Monate nach Erkrankungsbeginn mit der Therapie begonnen werden.
Wie beugt man einer Hepatitis C vor?
Eine Impfung für diese Viruserkrankung existiert nicht. Eine routinemäßige Testung von Blutspendern und Blutkonserven auf das Virus ist erforderlich.