Schwäbische Zeitung (Biberach)
Arzt-Patienten-Seminar über chronisch entzündliche Darmerkrankungen
Experten informieren am Dienstag, 6. November, und bieten Plattform für Betroffene und Interessierte
BIBERACH (sz) - Der Landesverband Baden-Württemberg der Deutschen Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV) lädt mit den SanaKliniken Landkreis Biberach am Dienstag, 6. November, ab 18 Uhr zum Arzt-Patienten-Seminar mit dem Thema „Chronisch entzündliche Darmerkrankungen“in die Biberacher Gigelberghalle ein.
Unter chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) versteht man permanent bestehende oder immer wiederkehrende entzündliche Erkrankungen des Darms. Die häufigsten Vertreter sind Morbus Crohn (Dünndarm) und Colitis ulcerosa (Dickdarm). Etwa fünf Prozent der Bevölkerung, das entspricht rund vier Millionen Erkrankten in Deutschland, leiden daran – und das für den Rest des Lebens. Dabei sind die Ursachen noch nicht vollständig erforscht. Man weiß aber, dass genetische Faktoren, die Zusammensetzung der Darmflora und das Immunsystem eine Rolle spielen. Gleichzeitig sind die Beschwerden, die diese Krankheiten hervorrufen, unterschiedlich. Bei einigen Patienten machen sie sich erst durch schmerzhafte Komplikationen bemerkbar; meist gehen sie jedoch mit jahrelangen Bauchschmerzen, Durchfällen oder Blähungen einher. Symptome, die die Lebensqualität von CED-Patienten beeinträchtigen und oftmals zu einer Tabuisierung der Erkrankung führen. Das Arzt-Patienten-Seminar möchte daher zum Dialog einladen und eine Anlaufstelle für Betroffene, Angehörige sowie Interessierte bieten. Medizinische Experten wie auch Vertreter der regionalen Selbsthilfegruppen informieren an diesem Abend über die neuesten Daten, aktuelle Entwicklungen und Therapieansätze im Bereich der CED und ermöglichen so einen Raum für Austausch. „Gleichzeitig möchten wir ein Bewusstsein für diese immer häufiger auftretenden Erkrankungen schaffen und Betroffenen auch hier im Landkreis zeigen, dass sie nicht alleine sind“, sagt Professor Christian von Tirpitz, Chefarzt der Medizinischen Klinik im Biberacher SanaKlinikum und Wissenschaftlicher Leiter der Veranstaltung.
An dem Abend stellen sich Selbsthilfegruppen vor. Ein Vortrag befasst sich mit dem Zusammenhang von Gelenkschmerzen und Darmerkrankungen. „Psychosomatische Aspekte – Ursache oder Folge von entzündlichen Darmerkrankungen“sind ebenso Thema wie „Quo vadis CED? Was haben wir erreicht? Was sind die Ziele für die Zukunft?“
Der Eintritt ist frei, Anmeldung bis 30. Oktober unter Telefon 07351/ 551693 oder per E-Mail an mzachmann-schneider@dccv.de