Schwäbische Zeitung (Biberach)

Politik in Stadt und Landkreis geprägt

Zum Tod von Hans-Jürgen Dullenkopf

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BIBERACH (sz/gem) - Mehr als drei Jahrzehnte hat er die Kommunalpo­litik in Biberach und dem Landkreis maßgeblich mitgeprägt – diese Woche ist Hans-Jürgen Dullenkopf im Alter von 73 Jahren verstorben. Für seine Verdienste war er 2012 mit der Bürgermeda­ille ausgezeich­net worden, der zweithöchs­ten Ehrung, die die Stadt Biberach zu vergeben hat.

Hans-Jürgen Dullenkopf wurde am 29. Juli 1945 in Rißegg geboren und war seit 1979 als Dozent für Kriminalis­tik und Kriminolog­ie an der Hochschule der

Polizei in Villingen-Schwenning­en tätig. Um sich in seiner Heimatstad­t kommunalpo­litisch engagieren zu können, pendelte er zeitlebens von Biberach nach Villingen-Schwenning­en.

1980 trat er in den Gemeindera­t ein und übernahm 2004 den Vorsitz der CDU-Fraktion. Bis zu seinem Ausscheide­n im Jahr 2012 war Hans-Jürgen Dullenkopf in praktisch allen Ausschüsse­n und Gremien vertreten gewesen. Stets ging es ihm unabhängig von politische­n Ausrichtun­gen um die Sache. Die Interessen ortsansäss­iger Unternehme­n waren ihm genauso wichtig wie die Forderung einer progressiv­eren Integratio­nspolitik. Eine Herzensang­elegenheit war ihm die Hospitalst­iftung. Im Hospitalra­t setzte er sich für die Weiterentw­icklung der Stiftung hin zu einem Dienstleis­ter in Sachen Altenhilfe und den Einstieg in die neue Aufgabe der Kinderbetr­euung ein. Zudem gehörte HansJürgen Dullenkopf von 1989 bis 2009 dem Kreistag an und vertrat den Landkreis ab 1997 beim Regionalve­rband Donau-Iller. In allen Gremien bestach er durch seine analytisch­e Herangehen­sweise an Probleme, durch das Aufspüren von Ungereimth­eiten und das Erkennen von größeren Zusammenhä­ngen.

In seiner Jugend war Hans-Jürgen Dullenkopf ein ausgezeich­neter Leichtathl­et und stellte auf Kurzstreck­en zahlreiche regionale Rekorde auf. Darüber hinaus spielte er aktiv Handball und schaffte es bis in die baden-württember­gische Auswahl. Von 1984 bis 1995 übernahm er den Vorsitz der TG-Handballab­teilung.

„Ich habe ihn stets als scharfsinn­igen und zugleich sehr zurückhalt­enden Menschen kennengele­rnt. Er hat über Jahrzehnte unglaublic­h viel Zeit investiert, um sich für seine Heimatstad­t einsetzten zu können. Dies verdient allerhöchs­ten Respekt“, würdigt ihn OB Norbert Zeidler in einer Stellungna­hme der Stadt. „Sein Sachversta­nd und sein Weitblick sind unvergesse­n. Wir verlieren in ihm einen politische­n Weggefährt­en und einen sehr guten Freund“, so Johannes Walter, Vorsitzend­er der CDU-Fraktion im Biberacher Gemeindera­t.

Eine öffentlich­e Abschiedsf­eier findet am Freitag, 16. November, um 14 Uhr im Ratssaal des Rathauses statt. Hierzu sind alle Wegbegleit­er und Menschen eingeladen, die Hans-Jürgen Dullenkopf nahestande­n.

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FOTO: M. SCHUTZ Hans-Jürgen Dullenkopf †

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