Schwäbische Zeitung (Biberach)
Unteressendorf gedenkt der Gefallenen und Verstorbenen
Feierlichkeiten erinnern an die Opfer von Kriegen, Gewaltherrschaft und Terror
UNTERESSENDORF (geru) - Nach alter Tradition haben die Bürger im Landkreis Biberach an Allerheiligen der Verstorbenen und der Gefallenen der beiden Weltkriege gedacht. So auch in Unteressendorf. Rund 250 Bürger fanden sich dort nach dem Allerheiligengottesdienst auf dem Friedhof ein, um den Gräberbesuch und die Gefallenenehrung mitzufeiern.
Diakon Hans-Peter Ziegler gedachte in seiner Rede aller im letzten Jahr Verstorbenen und aller Toten der Gemeinde. Die stellvertretende Bürgermeisterin Margit Geiger legte im Auftrag der bürgerlichen Gemeinde Hochdorf einen Kranz am Ehrenmal nieder. „Der Volkstrauertag hat hundert Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges eine besondere Bedeutung“, sagte Geiger in ihrer Ansprache. „Von dem kleinen Unteressendorf sind in den beiden Weltkriegen 32 Soldaten gefallen und neun vermisst worden. Das mahnt uns heute, aller Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft zu gedenken. Wir stellen ihren Tod in einen historischen Kontext und versuchen die Lektion der Geschichte zu lernen und zu lehren. Die Frage, warum Kriege entstehen und wie sie verhindert werden können, ist auch heute für uns aktuell. Führen wir uns vor Augen, dass wir nach wie vor von einer friedlichen Welt weit entfernt sind“, so Geiger weiter. „Nur Versöhnung, Verständigung und Vertrauen schaffen einen dauerhaften Frieden.“
Der Musikverein Unteressendorf begleitete die Feier mit Chorälen. Zur Kranzniederlegung erklang das Lied vom „Guten Kameraden“. Die Abordnungen von Musikverein, Männerchor, Schützenverein und Feuerwehr senkten dabei ihre Fahnen über dem Ehrenmahl. Diakon Ziegler brachte im Anschluss den Segen zu allen Gräbern des Friedhofs.