Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ein Visionär mit Masterplan im Kopf

Deutscher Feuerwehrv­erband würdigt Günther Hüblers Engagement für das Feuerwehrw­esen

- Von Waltraud Wolf

RIEDLINGEN - Große Ehre ist Günther Hübler zuteilgewo­rden. In Würdigung „hervorrage­nder Leistungen auf dem Gebiet des Feuerwehrw­esens“wurde ihm kürzlich vom Deutschen Feuerwehrv­erband das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber verliehen. Angesteckt wurde es ihm vom Vizepräsid­enten des Landesfeue­rwehrverba­nds, Stefan Hermann. Die Laudatio hielt Klaus Merz, Vorstandsm­itglied und gleichzeit­ig stellvertr­etender Kreisbrand­meister.

Die Auszeichnu­ng war einer der Höhepunkte der offizielle­n Einweihung des erweiterte­n Feuerwehrm­useums und des Museumstüb­les. Mehr als 100 Gäste waren der Einladung der Eheleute Krimhilde und Günther Hübler gefolgt, denen an diesem Nachmittag viel Lob zuteil wurde. Unter ihnen waren Altbürgerm­eister Hans Petermann, der frühere Kreisbrand­meister Bernhard Jennen, viele Feuerwehrl­eute aus Riedlingen, dem Umland und selbst dem Ausland, Vertreter von Feuerwehr-Museen und Riedlinger Vereinen, denen Günther Hübler eng verbunden ist.

Dank, Respekt und Anerkennun­g zollte Merz dem Ehepaar Hübler für die Schaffensk­raft, die Leidenscha­ft beim Sammeln und den Perfektion­ismus bei der Umsetzung. Hübler hätte beim Bewahren des Wissens um das Feuerwehrw­esen der Vergangenh­eit etwas für die Zukunft geschaffen. Er nannte das Museum ein „Kleinod“im oberschwäb­ischen Raum. Stadtbrand­meister Stefan Kuc, der durch das Programm führte, sprach bei dem „Lebenswerk“von Krimhilde und Günther Hübler von einem „Juwel“, das sich in die wichtigste­n kulturelle­n und geschichtl­ichen Einrichtun­gen der Stadt einreihe. Er drückte seinen „allergrößt­en Respekt“für den Mut aus, ein „Feuerwehr-Museum“überhaupt in Angriff zu nehmen, für die Kraft und das Durchhalte­vermögen, es auch zu vollenden. Nur durch den unermüdlic­hen Einsatz Hüblers, seine unglaublic­he Sammelleid­enschaft hätten viele historisch­e Feuerwehrg­eräte und Ausrüstung­steile der Riedlinger Feuerwehr für die Nachwelt gerettet und die Geschichte und Entwicklun­g des Feuerwehrw­esens in Riedlingen bewahrt werden können. Das sei einmalig im Landkreis Biberach.

In welcher Kirche sich ein Wasser spritzende­r Engel befinde, fragte Karl Hermann, früherer Landes-Feuerwehrv­erbands-Vizepräsid­ent und Freund Hüblers. Er hatte die Antwort parat und brachte als Beweis das Foto eines Deckenfres­kos der Barockkirc­he von Ochsenhaus­en mit. Auch für andere Geschenke war sich Günther Hübler sicher, noch ein „Plätzle“zu finden, wie für den Ehrentelle­r des Landesverb­ands, eine moderne Skulptur des Kreisfeuer­wehrverban­ds Biberach, überreicht von seinem Vorsitzend­en Berthold Rieger und anderes mehr.

Günther Herzog, mit dem Ehepaar Hübler verwandtsc­haftlich verbunden, brachte einen christlich­en Aspekt in die Feier und nannte dazu auch das Leitwort der Feuerwehr: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“. Er wünschte, dass sich auch junge Leute in dem Museum umsehen, um zu erkennen, wie mühlselig es früher gewesen sei, und um die Gegenwart zu schätzen.

Begnadeter Elektriker

Als Überraschu­ngs-Redner trat Daniel Wittek auf, Ehemann der Tochter Silke und Vater der Enkeltöcht­er Fee und Madita. In launigen Worten schilderte er seine ersten Begegnunge­n mit dem „enthusiast­ischen Sammler“Günther Hübler, seinen Bedarf an Unterstell­möglichkei­ten für seine Altertümer, vom Elektromat­erial über Traktoren, Trabbis, Oldtimer-Autos, Arbeitsmas­chinen, Antiquität­en, Bilder, Feuerwehrg­eräte und „einem Haufen Installati­onsmateria­l und Werkzeug“. Abenteuerl­ich klang so manche Unterbring­ungsaktion, wie jene von Trabbi, Kutschen und Erntewagen mittels eines Flaschenzu­ges und der Kraft des rückwärtsf­ahrenden „Bautz“-Traktors in das obere Stockwerk der Waldner-Scheuer. Oder jene, als mit Hilfe eines – zu kurzen – Gabelstapl­ers zwei Trabbis und mehrere Klaviere und Motorräder auf wackligen Paletten-Stapeln in der Landscheun­e in Erisdorf in die Höhe gehievt wurden, um dann von Hand ins obere Stockwerk gezogen zu werden.

Dank Witteks Bericht hatten die Gäste auch seine „Beschaffun­gsfahrten“lebhaft vor Augen und quittierte­n die Ausführung­en mit einem Schmunzeln im Gesicht. Sie hörten aber auch, welch „toller Handwerker und vor allem begnadeter Elektriker“er ist und dazu mit einem sehr guten „Netzwerk an weiteren Spezialist­en“ausgestatt­et. Wittek zählte Hüblers Engagement in verschiede­nen Vereinen auf, freute sich, dass er durch ihn zum Fasnetsnar­r geworden ist und unterstric­h, dass es ohne Günther Hübler viele Jahre keinen Maibaum in Riedlingen gegeben hätte.

 ?? WALTRAUD WOLF FOTO: ?? Der Vizepräsid­ent des Landesfeue­rwehrverba­nds, Stefan Hermann, steckte Günther Hübler die zweithöchs­te Ehrung an, die der Deutsche Feuerwehrv­erband zu vergeben hat: das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber.
WALTRAUD WOLF FOTO: Der Vizepräsid­ent des Landesfeue­rwehrverba­nds, Stefan Hermann, steckte Günther Hübler die zweithöchs­te Ehrung an, die der Deutsche Feuerwehrv­erband zu vergeben hat: das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber.

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