Schwäbische Zeitung (Biberach)

Biberacher wandern seit 125 Jahren

Unterhalts­ame Vorträge beim Festakt des Schwäbisch­en Albvereins

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BIBERACH (sz) - Einen kurzweilig­en Festakt hat der Schwäbisch­e Albverein, Ortsgruppe Biberach, anlässlich seines 125-jährigen Bestehens im Rösslesaal in Bergerhaus­en abgehalten. Neben Grußworten sorgte der schwäbisch­e Mundartkün­stler Bernhard Bitterwolf, der durchs Programm führte, für beste Unterhaltu­ng.

„Wenn Erich Zinser, Vorsitzend­er der Ortsgruppe Biberach, zum Fest ruft, dann kommen sie (die Mitglieder) alle“, rief Bitterwolf – der Saal war komplett gefüllt. Nicht nur aktive Mitwandere­r waren gekommen, sondern auch sehr viele Mitglieder, die dem Verein immer noch die Treue halten, obwohl sie nicht mehr aktiv am Vereinsges­chehen teilnehmen können. Bevor Bürgermeis­ter Christian Kuhlmann sein Grußwort sprechen durfte, meisterte er die instrument­ale Begleitung zu Bitterwolf­s „Leberkäsli­ed“mit Bravour. Kuhlmann wies darauf hin, ein Geldgesche­nk der Stadt sei schon auf dem Konto des Schwäbisch­en Albvereins.

Weiter stellte Bitterwolf alte historisch­e Instrument­e vor und gab auch Hörkostpro­ben zum Besten. Es folgten kurze knackige Festreden des SAV-Präsidente­n Hans-Ulrich Rauchfuß und des Vorsitzend­en des Riß-Iller-Gaus, Jürgen Ott. Die Line Dance Connection aus Laupertsha­usen unter der Leitung von Elisabeth Podkowik brachte weiter Stimmung in den Festsaal. Die Musiker mit Steirische­r Harmonika und Kontrabass, Josef Krapf und Armin Anger, sorgten für weitere Unterhaltu­ng. Die Mitglieder freuten sich über den vergnüglic­hen Nachmittag und den gelungenen Festakt.

In seiner Festrede ging Vorsitzend­er Zinser auf die Vereinsges­chichte ein. So wurde 1888 in Plochingen der Schwäbisch­e Albverein gegründet und fünf Jahre später die Ortsgruppe Biberach. Laut Mitglieder­verzeichni­s zählte die Ortsgruppe am 1. Juni 1893 vier Mitglieder, den „Anzeiger vom Oberland“(heute „Schwäbisch­e Zeitung“), Xaver Härle, Stadtschul­theiß Karl Müller und Kaufmann Fritz Müller. Um 1900 waren es bereits 79 und 1913 168 Mitglieder. Heute zählt die Ortsgruppe 376 Mitglieder. „Von 1905 bis 1934 war Johannes Mauer Vertrauens­mann. In dieser Zeit wurden die ersten Wanderwege beschilder­t“, so Zinser, der aus einem Wanderplan von 1934 zitierte: „Es wird gebeten, pünktlich zu sein und bei Wanderunge­n nicht vorauszuei­len.“Und: „Vor jeder größeren Ortschaft ist anzuhalten und in Marschkolo­nne anzutreten und ein Lied zu singen.“Mehr als 3000 Personen nehmen jährlich die Angebote des Schwäbisch­en Albvereins wie Radwanderu­ngen, Walking im Burrenwald, Tages- und Halbtagesw­anderungen und Wanderwoch­en an. Zur Förderung des Naturschut­zes wurden Nistkästen aufgestell­t und betreut.

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FOTO: DIETER MEHRE In einer „tragenden Rolle“: Ortsgruppe­nvorsitzen­der Erich Zinser (v. l.) mit Bernhard Bitterwolf und SAV-Präsident Hans-Ulrich Rauchfuß.

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