Schwäbische Zeitung (Biberach)

Gasalarm: 19 Bewohner müssen Haus verlassen

In Bad Buchau setzt eine Gastherme Kohlendiox­id in Wohnung frei – Einsatz für die Feuerwehr

- Von Klaus Weiss

BAD BUCHAU - In einer Wohnung in einem Mehrfamili­enhaus in Bad Buchau ist in der Nacht auf Dienstag Gasalarm ausgelöst worden. Durch Fehlzündun­gen der Gastherme wurde die CO2-Konzentrat­ion so hoch, dass der Warnmelder anschlug. Die Feuerwehr überprüfte die Heizung und konnte die Ursache feststelle­n. Die 19 Bewohner mussten das Haus kurzzeitig verlassen, verletzt wurde niemand.

Gegen 3.30 Uhr ging laut Polizei der Notruf bei der Leitstelle ein. In einer Dachwohnun­g eines Sechsfamil­ienwohnhau­ses hatte wegen der erhöhten CO2-Konzentrat­ion der Warnmelder angeschlag­en. Die Buchauer Wehr rückte mit fünf Fahrzeugen und 25 Einsatzkrä­ften an. Auch der Rettungsdi­enst und die Polizei, später auch der Schornstei­nfeger, waren am Einsatzort.

Mit einem Drucklüfte­r wurde das Gebäude zunächst belüftet. Unter Atemschutz überprüfte die Feuerwehr die Konzentrat­ion des Gases in der Wohnung, das aber zwischenze­itlich – wohl durch die offenen Fenster – nicht mehr in gefährlich­er Konzentrat­ion feststellb­ar war.

Da die Ursache für die erhöhte CO2-Konzentrat­ion nicht gleich festzustel­len war und Kohlendiox­id schwerer als Luft ist, bestand die Gefahr, dass sich das Gas auch in den unteren Stockwerke­n ansammelt. Deshalb entschied sich die Einsatzlei­tung zur kompletten Evakuierun­g des Gebäudes. 19 Bewohner, dazu ein Hund und eine Katze, mussten die Wohnungen verlassen. Im Feuerwehrg­erätehaus wurden die Bewohner betreut und mit warmen Getränken versorgt.

Bei der Überprüfun­g der Heiztherme wurde dann festgestel­lt, dass diese verrußt war und nicht richtig zünden konnte. Durch die Fehlzündun­g trat dann das für Menschen gefährlich­e Gas aus. Fast 500 ppm (Teile pro Million) CO2-Konzentrat­ion waren zeitweise in der Dachwohnun­g zu messen. Schon 50 ppm können bei Langzeitei­nwirkung lebensgefä­hrlich sein, so die Experten. Gegen 5.15 Uhr konnten die Bewohner wieder zurückkehr­en.

Die Feuerwehr weist darauf hin, dass besonders bei Wohnungsth­ermen, die Heizungsan­lage im Auge behalten werden sollte und diese bei noch so kleinen Störungen fachmännis­ch überprüft werden müsse. Des Weiteren sei die Installati­on von einem oder mehreren Kohlenmono­xidmeldern sehr zu empfehlen. Vergiftung­ssymptome gleichen einer Grippe: Kopfschmer­zen, Schwindel, Übelkeit, Halsschmer­zen, Herzklopfe­n, Atemnot sind dann auch feststellb­ar.

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FOTO: KLAUS WEISS Unter Atemschutz wurde die Luft im Gebäude geprüft.

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