Schwäbische Zeitung (Biberach)
Gasalarm: 19 Bewohner müssen Haus verlassen
In Bad Buchau setzt eine Gastherme Kohlendioxid in Wohnung frei – Einsatz für die Feuerwehr
BAD BUCHAU - In einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Bad Buchau ist in der Nacht auf Dienstag Gasalarm ausgelöst worden. Durch Fehlzündungen der Gastherme wurde die CO2-Konzentration so hoch, dass der Warnmelder anschlug. Die Feuerwehr überprüfte die Heizung und konnte die Ursache feststellen. Die 19 Bewohner mussten das Haus kurzzeitig verlassen, verletzt wurde niemand.
Gegen 3.30 Uhr ging laut Polizei der Notruf bei der Leitstelle ein. In einer Dachwohnung eines Sechsfamilienwohnhauses hatte wegen der erhöhten CO2-Konzentration der Warnmelder angeschlagen. Die Buchauer Wehr rückte mit fünf Fahrzeugen und 25 Einsatzkräften an. Auch der Rettungsdienst und die Polizei, später auch der Schornsteinfeger, waren am Einsatzort.
Mit einem Drucklüfter wurde das Gebäude zunächst belüftet. Unter Atemschutz überprüfte die Feuerwehr die Konzentration des Gases in der Wohnung, das aber zwischenzeitlich – wohl durch die offenen Fenster – nicht mehr in gefährlicher Konzentration feststellbar war.
Da die Ursache für die erhöhte CO2-Konzentration nicht gleich festzustellen war und Kohlendioxid schwerer als Luft ist, bestand die Gefahr, dass sich das Gas auch in den unteren Stockwerken ansammelt. Deshalb entschied sich die Einsatzleitung zur kompletten Evakuierung des Gebäudes. 19 Bewohner, dazu ein Hund und eine Katze, mussten die Wohnungen verlassen. Im Feuerwehrgerätehaus wurden die Bewohner betreut und mit warmen Getränken versorgt.
Bei der Überprüfung der Heiztherme wurde dann festgestellt, dass diese verrußt war und nicht richtig zünden konnte. Durch die Fehlzündung trat dann das für Menschen gefährliche Gas aus. Fast 500 ppm (Teile pro Million) CO2-Konzentration waren zeitweise in der Dachwohnung zu messen. Schon 50 ppm können bei Langzeiteinwirkung lebensgefährlich sein, so die Experten. Gegen 5.15 Uhr konnten die Bewohner wieder zurückkehren.
Die Feuerwehr weist darauf hin, dass besonders bei Wohnungsthermen, die Heizungsanlage im Auge behalten werden sollte und diese bei noch so kleinen Störungen fachmännisch überprüft werden müsse. Des Weiteren sei die Installation von einem oder mehreren Kohlenmonoxidmeldern sehr zu empfehlen. Vergiftungssymptome gleichen einer Grippe: Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Halsschmerzen, Herzklopfen, Atemnot sind dann auch feststellbar.